Auf den Fersen von Ernest Hemingway

Schlagwort: Tiere

Der schönste Hemingway-Satz: Katzengefühle

Eine Katze ist redlich in ihren Gefühlen. Menschen, aus welchem Grund auch immer, können ihre Gefühle verbergen, aber eine Katze kann das nicht.
Ernest Hemingway, Finca Vigía, Kuba

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Ernest Hemingway und Black Dog

Ernest Hemingway mit Black DogFinca Vigía, Kuba, im Herbst 1949.
Photo by Paul Radkai, by courtesy of Marton Radkai.

Neben den zahlreichen Katzen auf seinem Anwesen in Kuba kümmert sich Ernest Hemingway mit Hingabe um die Hunde. Besonders an Black Dog hängt sein Herz. Black Dog, ein schwarzzotteliger Spaniel, ist ihm bei der Jagd zugelaufen in einer Skihütte im Sun Valley, halb verhungert und menschenscheu.

Der berühmte Schriftsteller hat sich des malträtierten Tieres angenommen, den Jagdhund aufgepäppelt und ihn aus den Bergen Idahos dann mit nach Kuba auf seine Farm genommen. Nun weicht der treue Freund nicht von der Seite des Ernest Hemingway.

Black Dog kratzt sich, fabuliert der ergraute Nobelpreisträger im September 1956 zu einem Reportagefoto in der Zeitschrift LOOK, das ihn und seinen schwarzen Freund zeigt, er ist alt geworden und kann weder gut sehen noch gut hören. Aber er hat einen gesunden Appetit und liebt das Leben.

Mitte der 1950er Jahre merkt Ernest Hemingway wie seine Lebensenergie von Tag zu Tag abnimmt, mehr als fünf Jahre sollten dem Schriftsteller nicht mehr bleiben. Die Beschreibung von Black Dog liest sich in diesem Zusammenhang so, als sei nicht nur ein Hund gemeint, sondern ebenso jemand auf zwei Beinen.

Machakos ist ein anderer Hund, den Ernest Hemingway ins Herz geschlossen hat. Als im Jahr 1958 ein Militärkommando des auf Kuba herrschenden Diktators Batista mitten in der Nacht die Finca Vigía durchkämmt, auf der Suche nach Waffen der Rebellen, hält Machakos am Tor Wache. Ohne Grund wird der gutmütige Vierbeiner

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Ernest Hemingway liebt die Katzen – aber er tötet die Tiere

Ernest Hemingway mit einer seiner Katzen, Finca Vigía, Kuba, im Herbst 1949.
Photo by Paul Radkai, by courtesy of Marton Radkai.

Im Süden Havannas, etwas außerhalb des ärmlichen Dorfes San Francisco de Paula, wohnt der Schriftsteller auf seiner Finca Vigía, mehr als zwanzig Jahre lang. Auf dem tropischen Anwesen lebt er seit 1939, umhegt von einem Dutzend Dienstpersonal, zusammen mit seiner dritten Ehefrau Martha Gellhorn, ab Mitte der 1940er Jahre mit der vierten Ehepartnerin Mary Welsh. Die Zahl der Menschen auf Finca Vigía wird nur noch von der Anzahl der Haustiere übertroffen.

In Glanzzeiten halten die Hemingways sechs Hunde und achtunddreißig Katze auf dem riesigen Landsitz. Der Schriftsteller ist ganz vernarrt in all die Tiere. Die Katzen und die Hunde auf der Finca sind ihm wichtig, liebevoll betreut er sie, sorgt sich um sie, spricht mit ihnen. Wie ein Vater kümmert er sich um die Kreaturen.

Besonders die Katzen liebt Ernest Hemingway über alles. Eine Katze ist redlich in ihren Gefühlen. Menschen, aus welchem Grund auch immer, können ihre Gefühle verbergen, aber eine Katze kann das nicht. Einer seiner Lieblingskater heißt Cristobal Colón und dieser Christoph Kolumbus wird von ihm gekrault, selbst wenn er am Schreibpult steht und an einem wichtigen Manuskript arbeitet.

Die Katzen besitzen auf Finca Vigía Narrenfreiheit, Ernest erlaubt so ziemlich alles. Sie dürfen auf Tischen und Schränken umherkrabbeln, sich in den Hausschuhen und in den Safari-Stiefeln bequem machen, und überall in Haus umherstreifen und über das weitläufige Landgut stromern, als seinen sie die Monarchen des Anwesens.

Für seine vielen Katzen räumt der Autor eine ganze Etage seines Arbeitsturms frei, Ernest schreibt im Obergeschoss, die Katzen dürfen auf der unteren Ebene des Turms machen, was sie wollen, es ist ihr Reich. Der Schriftsteller spielt gerne mit den Tieren und die Fotos von der Finca Vigía zeigen meist einen ausgeglichen und doch melancholischen Menschen inmitten der heilen Natur.

Die Verantwortung für seine Tiere nimmt er ernst. Sie erhalten regelmäßig ihr Futter und wenn sie

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Paul Radkai und das Raubein, das eine Katze krault

Paul Radkai, auf Finca Vigía im Herbst 1949, fotografiert Ernest Hemingway.
Foto: Karen Radkai, by courtesy of Marton Radkai

Paul Radkai, als Pal Laszlo Ratkai 1915 in Budapest geboren, reiht sich ein in die Riege erstklassiger ungarischer Fotografen wie Robert und Cornell Capa, Brassaï oder André Kertész. Wie die meisten seiner Kollegen findet er sein künstlerisches Glück jedoch erst in der Ferne. Als 19-Jähriger wandert Radkai in die USA aus, wo er sich als Journalist und insbesondere als Fotograf einen guten Namen macht.

Zusammen mit seiner Ehefrau Karen schaut Paul Radkai im Herbst 1949 bei den Hemingways auf Kuba vorbei. Eigentlich arbeitet Radkai überwiegend in der Modefotografie, er hat aber auch mit einer Artikelserie für Furore gesorgt, in der er Berühmtheiten wie Virgil Thomson, José Limón oder Rex Harrison in deren Domizil porträtiert. Nun kommt also Ernest Hemingway an die Reihe. Die Chemie zwischen dem Ungar und dem Schriftsteller stimmt von Anfang an.

You have the only lens that shows how many times my nose was broken. Also you have a lovely wife, dankt Hemingway in einem Brief dem Fotografen. Radkais Leica sei so fein, das nur deren Linse zeige, wie oft seine Nase gebrochen worden sei. Und, übrigens, er habe eine liebenswerte Frau. So ist es: Karen Radkai, 1919 geboren und ebenfalls eine bekannte Modefotografin, in den 1950er Jahren für Vogue, beeindruckt als fachkundige und aparte Frau neben ihrem Ehemann.

Ernest Hemingway weiß die Arbeit von Paul und Karen Radkai zu schätzen und er stapelt mal wieder tief. I am not fascinated by my own face but I love to look at Mary’s, schreibt Ernest Tage nach ihrem Treffen an den Fotografen. Von seinem eigenen Gesicht sei er nicht groß fasziniert, aber er schaue jenes von Miss Mary gerne an. Der Artikel mit den Fotos erscheint in Harper’s Bazaar im März 1950 unter dem Titel The Hemingways in Cuba auf den Seiten 172 und 173.

Paul Radkai kitzelt auf seinen Fotografien besonders Ernest Hemingways liebevoller Umgang mit seinen Katzen und den Hunden heraus. An seinem Hund Black Dog hängt Ernests Herz. Der schwarzzottelige Spaniel Black Dog ist ihm zugelaufen in einer Skihütte im Sun Valley in Idaho, halb verhungert und menschenscheu. Der Schriftsteller hat sich des malträtierten Tieres angenommen, den Jagdhund aufgepäppelt und ihn dann mit nach Kuba genommen.

Black Dog kratzt sich, hat der grauhaarige Schriftsteller im September 1956 zu einem Foto in der Zeitschrift LOOK räsoniert, das ihn und seinen schwarzen Hund zeigt, er ist alt geworden und kann weder gut sehen noch gut hören. Aber er hat einen gesunden Appetit und liebt das Leben. Der treue Freund weicht nicht mehr von seiner Seite.

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Cover-706x1024.jpg

Den Umschlag von Across the River and into the Trees hat Hemingways Schwarm, die junge Italienerin Adriana Ivancich, gestaltet. Auf dem Rückumschlag findet sich ein Foto von Paul Radkai. Das Raubein Hemingway mit einer kleinen Katze im Arm.

Die Hunde liebt Ernest Hemingway abgöttisch. Als im Jahr 1958 ein Militärkommando des Diktators Batista mitten in der Nacht die Finca Vigía durchkämmt, auf der Suche nach Waffen der Rebellen, und sein Hund Machakos am Tor Wache hält, da wird der gutmütige Hund von einem Soldaten mit dem Gewehrkolben erschlagen. Der Verlust von Machakos trifft den Schriftsteller tief, er fällt in eine schwere Depression.

Wie keinem anderen Fotografen gelingt es Paul Radkai, die Liebe des Ernest Hemingway zu seinen Tieren festzuhalten. Dieser Charakterzug ist

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