Auf den Fersen von Ernest Hemingway

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Ernest Hemingway – Die Zerstörung of a Masterpiece

Ernest Hemingway
Memorabilia
Solches Allerlei wird auf großen Auktionen angeboten: Hemingway-Schnipsel. In Wirklichkeit eine Zerstörung. Da wird geschnitten und Einzelelemente werden wieder zusammengestellt, die nicht zusammengehören. Am Ende bleibt die Verwüstung.

Der Markt für Hemingway-Memorabilia ist bunt. Fotos, Manuskripte, Briefe, Bücher mit Widmung. Erinnerungsstücke an den 1961 verstorbenen Nobelpreisträger. Eine Verneigung der Jünger und Liebhaber. Viele Sammler auf der Welt schätzen dies. Neben den Sammlerstücken in den Archiven der Ernest Hemingway Collection in der John F. Kennedy Presidential Library and Museum in Boston lagern zahlreiche Kostbarkeiten in den Händen von privaten Sammlern.

Alles schön und gut. Jedoch eine Abart der Memorabilia treibt mir regelmäßig den Puls nach oben: ausgeschnittene Fragmente. Da werden aus signierten Büchern oder Briefen die Namenszeilen abgetrennt und als Bruchstücke einzeln verkauft. Welch ein Frevel! Die Kunst des Ernest Hemingway sollte unantastbar sein.

Kunst umgibt etwas Heiliges. Der gesamte Brief oder das signierte Buch sind Meisterwerke. Brocken herauszuschneiden und proportioniert in den Verkauf zu geben, ist nicht nur dumm und krank, sondern zertrümmert mit einem Schlag das Gesamtkunstwerk. Dem wahren Kenner tut solch ein Sezieren körperlich weh.

Hoffen wir, dass demnächst nicht jemand auf die Idee kommt und ein Gemälde von Paul Cézanne oder Auguste Renoir zerschnippelt und die Fetzen als Einzelteile verkauft. Dies ist keine Kunst, es wäre die Zerstörung der Kunst.  

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Über so etwas stolpert man bei Auktionen: Schnipsel. Die antiseptischen Teilstücke finden ihre Käufer. Doch wer bloß will ein geschreddertes Meisterwerk?

Es ist Kultur als abgepackte Portionsware. Ein Warencharakter der Kunst, um den letzten Dollar herauszuquetschen. Faszination, Charakter und Historie werden damit abgemurkst. Was zählt, ist der Mammon.

Dass solche Schnipselware den Fälschern und Tricksern Tür und Tor öffnet, davon wollen wir gar nicht reden. Denn zurückverfolgen oder einwandfrei verifizieren lassen sich die Splitter nach dem Zerschneiden immer weniger.   

Übrigens, was zudem aufregt: Die Hemingway-Schnipsel finden

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10 knifflige Fragen zu Ernest Hemingway – ein Quiz zu Leben und Werk

Sind Sie Experte in Sachen Ernest Hemingway? Testen Sie Ihr Wissen über den Nobelpreisträger mit 10 leichten bis mittelschweren Fragen.

Sie haben einige Bücher und Kurzgeschichten von Ernest Hemingway gelesen. Sie kennen – nicht zuletzt durch Hemingways Welt – einige Lebensstationen dieses Jahrhundert-Schriftstellers. Dann stellen Sie Ihr Wissen auf die Probe!

Die Biografie von Ernest Hemingway wirft Fragen auf. Und sie ist reich, wie kaum eine andere. Wo ist er nicht alles gewesen? In Pamplona und Andalusien, in Venedig, hoch in den Alpen oder tief im Schwarzwald, in Paris, in der Karibik, in China, in der Türkei, in den Rocky Mountains oder auch in Ostafrika. Auch wenn die Hommage oft nur an der Oberfläche kratzt, das Wirken dieses Mannes bleibt ein Phänomen.

Ein Quiz über Ernest Hemingway schöpft also aus den Vollen. Dazu: Seine Person und sein Tun kann man von seinem Werk nicht trennen. Er lebt wie eine seiner Romanfiguren und er stirbt auch so. William Faulkner, der Nobelpreis-Kollege, meint denn auch, wohl ein wenig neidisch: „Den wenigen, die ihn gut kannten, war er als Mann fast so viel wert wie die Bücher, die er geschrieben hat.“

Dank seines turbulenten Lebens wird es wohl immer Menschen geben, die beim Lesen seiner Geschichten und Romane ins Schwärmen geraten. Ernest Hemingway, der sich von Freunden gerne Papa rufen lässt, kostet das Leben aus. Er schreibt, er lacht, er säuft und er treibt es auch sonst ziemlich bunt. Zuweilen könnte man ihn für einen narzisstischen Rüpel halten. Ach ja, und er schreibt wie ein Titan der Sprache. Viel Stoff. Ein großes Leben für ein kleines Quiz.

Sollten Sie es schaffen, alle 10 Fragen korrekt zu beantworten, dann gratuliere ich. Vielleicht schicken Sie mir eine kurze Info. Es wäre ein Anstoß, mir 10 richtig schwere Fragen auszudenken.

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Eine kubanische Hemingway-Briefmarke erinnert an eine deutsche Fotografin

Ein Fotomotiv aus Peru (links oben) für Kuba. Ernest Hemingway auf der Miss Texas, April 1956.

Per Zufall stosse ich auf kubanische Briefmarken aus dem Jahr 2010 mit Ernest Hemingway. Genauer gesagt: auf eine kubanische Marke, mit Motiv Peru, von einer deutschen Fotografin geschossen. Gewidmet Ernest Hemingway. Dahinter steckt eine abenteuerlustige Geschichte. Es ist die Geschichte der Modeste von Unruh.

Modeste von Unruh, sie ist vom Jahrgang 1927, verbrachte ihre Kindheit in Babelsberg bei Potsdam und durchlief nach Schulabschluss eine Ausbildung zur Fotoreporterin bei Hamburger Tageszeitungen. Ihre Familie stammte aus Westpommern, wo ihr Vater als Landwirt das Hammermühler Gut des Grafen Krockow verwaltete, später wanderte der Vater dann nach Australien aus. Auch Modeste von Unruh wurde bald vom Fernweh gepackt. Kurzentschlossen ließ sie im Jahr 1954 ihren VW-Käfer über den Atlantik verschiffen, denn ihre Leidenschaft gehörte dem amerikanischen Kontinent. 

Nach einem Jahr Panamericana blieb die junge Frau auf dem Highway in Peru hängen. In Lima lernte Modeste von Unruh dann den ungarischen Kunsthistoriker Dr. László von Balás-Piry kennen. Die beiden heirateten und bezogen ein hübsches Häuschen mit Garten und Pool in Chaclacayo, gut 40 Kilometer östlich von Lima, in 650 Metern Höhe, in einem Ort mit ständigem Frühlingswetter. Als freie Korrespondentin arbeitete Modeste von Unruh in Peru für das Hamburger Magazin Kristall.

Ein Auftrag führte sie nach Cabo Blanco, in den Norden Perus, wo Ernest Hemingway auf Besuch weilte. Es ist der 26. April 1956. Und es ist ein Donnerstag, an dem sich der Weg der jungen Fotojournalistin und der Weg des gefeierten Schriftstellers kreuzen. Im Cabo Blanco Fishing Club steht die 28-Jährige am frühen Abend vor dem Nobelpreisträger, der doppelt so alt ist wie die deutsche Fotografin.

Welch eine imposante Erscheinung, dieser Ernest Hemingway, denkt die junge Frau bei sich. An den Schriftsteller erinnert sie sich als an einen Mann von mittlerer Größe, jedoch von kräftiger Statur, like a tree trunk, wie ein wuchtiger Baumstamm, wird die Reporterin später zu einem Foto für die Londoner Bildagentur Black Star schreiben. 

Nachdem der prominente Schriftsteller die deutsche Fotografin kritisch gemustert hat, bricht schnell das Eis und Ernest Hemingway scheint die junge Frau zu akzeptieren. Die forsche Hamburgerin erkennt ihre Chance. Nehmen Sie mich mit auf das Boot, sagt die schlanke blonde Frau keck zum weltberühmten Schriftsteller. Und fügt dann an: Ich werde Ihnen Glück bringen.

Mit solch einer Berühmtheit wie Ernest Hemingway einen ganzen Tag lang auf einem Boot zu verweilen, ist ein seltener Glücksfall für einen Reporter. Normalerweise nimmt der Nobelpreisträger nie die Presse mit an Bord. Doch hier macht er eine Ausnahme. Der Schriftsteller kommt auf die Miss Texas, in Bermudas, einem kurzärmeligen Baumwollhemd, darüber die Jacke, auf dem Kopf eine graue Jockey-Kappe als Schutz. Und Ernest Hemingway behandelt die junge Modeste von Unruh mit ausgesuchter Aufmerksamkeit, vielleicht erinnert er sich an seine Anfänge als Journalist, vielleicht mag er sie einfach.

Ernest Hemingway in Cabo Blanco.

Ein Schnappschuss mit Ernest Hemingway auf der Miss Texas. Wie das Motiv auf der Briefmarke. Cabo Blanco, im April 1956. Foto: Modeste von Unruh.

Modeste von Unruh sollte mit ihrer kessen Glücksvorhersage vom Vortag richtig liegen. Denn als die junge Fotografin an diesem Tag das einzige Mal mit dem Schriftsteller, seinen kubanischen Freunden und der peruanischen Crew hinausfährt, geschieht das Unerwartete. Endlich, zum ersten Mal seit fast zwei Wochen, kommt das Anglerglück, auf das er seit Tagen so sehnsüchtig hofft, zu Ernest Hemingway. Und es erweist sich als das ganz große Anglerglück. Ein kolossaler Schwarzer Marlin von 730 Pfund Gewicht wird an Bord gehievt.

Der Schriftsteller umarmt als ersten den peruanischen Kapitän der Miss Texas. Ich danke dir sehr, sagt ein ausgelassener Schriftsteller zu Jesús Ruiz More, du bist ein erstklassiger Schiffsführer. Anschließend herzt der Schriftsteller die adrette Fotografin. Modeste von Unruh hat

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Briefmarken mit Ernest Hemingway – eine weltweite Verneigung

Auf Huldigungen an diesen amerikanischen Ausnahme-Autor stößt man in aller Welt, nicht nur an einem Ort wie bei anderen, sondern verstreut über die verschiedensten Länder und Kontinente. Auch die Menschen erinnern sich an diesen Rabauken, als ob sie ihn gestern zu Gesicht bekommen hätten. Dieser Schreiber mit Namen Ernest Hemingway wird verehrt, tief und innig, wie kein Zweiter.

Besonders an den Plätzen, die sein Leben und Wirken prägten, stößt man noch heute auf seine Spuren. In Pamplona und Madrid, in Venedig und in Fossalta, hoch in den Alpen oder im tiefen Schwarzwald wird an seine Person und an das Werk gedacht. In Paris und Istanbul, in der Karibik, in Key West und in den Rocky Mountains, an der Pazifikküste Südamerikas oder auch in Afrika finden sich vitale Zeichen der Huldigung.

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Doch nicht nur an Orten bleibt er in Erinnerung. Auch auf Briefen. Rechts oben. Möglicherweise ist Ernest Hemingway derjenige Autor, dem die meisten Postwertzeichen weltweit gewidmet worden sind. Was gleichermaßen hier auffällt: nicht nur in einem Land oder wenigen. Sondern rund um den Globus. Die Zuneigung zu diesem Mann aus Oak Park, einem Vorort von Chicago, ist allgegenwärtig.

Die Verehrung für Ernest Miller Hemingway bleibt ein Phänomen. Dieser Nobelschreiber vom Michigan-See hat sein Wirken weit und tief gestreut. Dieser Kerl, der sich am Ende selbst erschossen hat, ist durch nichts kleinzukriegen. Der fortwährende weltumspannende Radau um seine Person zeigt, Ernesto ist quicklebendig, obwohl er doch schon so viele Jahre tot ist.

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Wahrscheinlich ist dieser Mann deshalb nicht kaputtzukriegen, weil er nicht nur wie ein Titan geschrieben hat, sondern weil er zudem ein ziemlich buntes Leben sein eigen nennt. Ein Leben, so energisch und verausgabend, dass wir nicht wissen, ob wir diesen Menschen dafür bewundern oder bedauern sollen. Zudem hat er seine Biografie ohne jede Hemmung ins Schaufenster der Öffentlichkeit gestellt. Mutig, bei solch einem Lebenswandel.

Mit den Briefmarken ist die Verehrung dieses Schriftstellers im Alltag der Menschen angekommen. Gerade Länder, die Ernest Hemingway besonders geliebt hat, tun sich in postalischer Ehrerbietung hervor. Es sind Landstriche, die er bereist und über die er geschrieben hat. Nicht nur

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10 Tatsachen über Ernest Hemingway, die Sie überraschen werden

1. Ernest Hemingway hat keine Universität besucht.
Direkt von der High School in Oak Park bei Chicago geht es für den jungen Hemingway zur Tageszeitung 'Kansas City Star'. Ohne Studium. Trotzdem entwickelt er einen neuen Schreibstil. Vielleicht gerade deshalb.
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Der fortwährende weltumspannende Radau um seine Person zeigt: Ernest Hemingway lebt. Obwohl er doch schon so lange tot ist. Wahrscheinlich ist dieser Mann deshalb nicht kaputtzukriegen, weil er nicht nur wie ein Titan schreibt, sondern weil er zudem ein ziemlich buntes Leben vorzuweisen hat. Seine Person und sein Tun kann man von seinem Werk nicht trennen. Er lebt wie eine seiner Romanfiguren und er stirbt auch so. 

Er hat seinen Standpunkt in aller Deutlichkeit in Der alte Mann und das Meer niedergeschrieben, und sein Ratschlag wird sogar auf T-Shirts und Kaffeetassen gedruckt. „Aber der Mensch darf nicht aufgeben“, sagte er. „Ein Mann kann vernichtet werden, aber nicht besiegt.“ So lautet seine wesentliche Botschaft an alle Menschen, die gegen die Widrigkeiten des Lebens kämpfen. A man can be destroyed but not defeated. Auch er wird kämpfen, solange noch Hoffnung da ist. 

Warum hat dieser Nobelpreisträger von 1954 solch tiefe Spuren hinterlassen, während man sich an die Namen anderer Nobelkollegen jener Jahre kaum mehr erinnern kann? Selbst Leute, die sonst keine Leseratten sind, kennen und schätzen ihn, erliegen der Faszination seiner Stories und seines Lebens. Dieser Schriftsteller ist fasziniert vom Menschen und die Menschen von ihm.

Das macht den Unterschied zu anderen aus, auch mit seiner Lebensgeschichte hat uns dieser Erzähler gepackt. Es macht ihn einzigartig unter allen Kollegen, Ernest Hemingway belässt es nicht beim Erzählen. Er schreibt nicht nur über das Auf und Ab des Lebens in seinen Büchern, sondern er stellt dem geneigten Publikum die Zerrissenheit der menschlichen Existenz unter Entblössung der eigenen Biografie ins Schaufenster des Weltpublikums.

Wenn man diesem Schriftsteller an den Fersen klebt, dann bekommt man über die Jahre überaus Kurioses zu Gesicht. Wanduhren, Kaffeebecher, Spazierstöcke, Sonnenbrillen, Seife, Rum-Sorten und Schnaps-Variationen, wo der Name Hemingway draufsteht. Auch wenn der Rummel um den Meister

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10 ungewöhnliche Hotel-Tipps: Übernachten, wo Ernest Hemingway genächtigt hat

Platz 9: Pera Palace, Istanbul
Das Hotel 'Pera Palas', international 'Pera Palace' apostrophiert, wird Anfang des 20. Jahrhunderts schnell zum ersten Haus am Platz. Es ist für die Kunden des 'Orient-Express' gebaut. Und mit diesem kommt Ernest Hemingway im September 1922 nach Konstantinopel.
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Er hat ein schönes Zuhause. Finca Vigía, für ihn das Paradies auf Erden, dient als Idyll des Rückzugs und der Tollheit zugleich, ein tropischer Garten Eden auf Kuba, der alles bietet, was ein Mann zum glücklich sein so braucht. Ernest Hemingway liebt die Hitze, Klimaanlagen oder Ventilatoren bleiben bei ihm meist ausgeschaltet. Die glutheißen Tropen sind seine Sonnen-Tankstelle für die kühle Welt da draußen.

Für seine Reisen nach Italien und Spanien, für seine Abenteuer und Eskapaden. Die Liste der Länder, die Ernest Hemingway bereist, ist lang. Und zwar wirklich bereist, nicht nur mit dem Finger über den Globus. Mit Haut und Haaren eingetaucht in die fremde Welt. Der Amerikaner aus Chicago hat 21 Jahre auf Kuba gelebt, sieben Jahre in Paris. Italien und Spanien kennt er wie seine Westentasche. Dutzende Länder in Europa hat er kreuz und quer durchstreift. Afrika und Asien hat er besucht für viele Monate. 

Seine Erzählungen sind verbrieft. Ernest Hemingway ist kein Autor, der vom Pferd erzählt. Natürlich, ein wenig Aufplustern und Aufblasen. Große Reden schwingen und auf den Putz hauen, auch das

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10 Restaurant-Tipps: Am Tisch mit Ernest Hemingway

Platz 4: Trattoria de Mauri, Caorle
Ernest liebt vor allem die einfachen italienischen Pasta-Gerichte. In der 'Trattoria de Mauri', auf der Piazza San Pio X in Caorle, nahe von Venedig, ist er da nach wie vor an der richtigen Adresse.
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Ernest Hemingway ist kein Literat für den Elfenbeinturm. Ohne Bodenhaftung fühlt sich dieser kernige Naturbursche nicht wohl, ebenso wenig beim Plausch innerhalb der intellektuellen Crème de la Crème. In der Ferne findet er den Balsam für seine Seele, mitten unter bescheidenen Fischern, zünftigen Schankwirten und bodenständigen Ladenbesitzern, in den Restaurants mit den vorzüglichen Speisen. Auf Kuba, vor den Keys, in Barcelona und Andalusien, in Venedig oder Paris. 

In den Restaurants schreibt Hemingway und hier findet er seine Themen. Er grübelt nach über die wichtigen Themen seiner Welt: Über die Lust am Leben und über die wahre Liebe. Hier macht er sich ebenso seine Gedanken über das Sterben. Die Liebe, das Leben und der Tod – es sind Herausforderungen, die jeden umtreiben. Und es sind die Themen seiner Bücher. Diese Vertrautheit zum Individuum und zu dessen Nöten mag erklären, warum dieser Nobelpreisträger solch enorme Spuren hinterlassen hat, während man sich an die Namen anderer Nobelkollegen jener Jahre kaum mehr erinnern kann. 

Ernest Hemingway, der sich von Freunden gerne Papa rufen lässt, ist nicht unbedingt ein Schreiber für die gebildete Hautevolee. Im Gegenteil. Er geht hinaus in die Welt und hinein in das Leben. Und so tut sich ein beschwingtes Panorama auf vor Ernest Hemingway. Gaumenfreude in allen Variationen, Bier und Wein, ein nie gekanntes Schlaraffenland. Kneipen, Cafés, Bistros, Brasserien, Restaurants. Dazu Pâtisserien und  Boulangerien. Speisen und Getränke – besser geht es nicht auf dieser Welt.

Insbesondere wenn man sich vor Augen hält, dass in seiner Heimat in jenen Jahren eine freudlose Prohibition herrscht. Zu zahlreich sind die kulinarischen Versuchungen, denen ein Amerikaner wo auch immer ausgesetzt wird. Doch er baut nicht nur die Lokalitäten auf als Szenerie, vielmehr fügt er sie in aller Selbstverständlichkeit ein in seinen Alltag. All die wunderbaren Orte und Plätze der Lebensfreude werden somit zu Akteuren seiner Erzählungen.

Beispielsweise entwickeln die Kellner in seinen Erzählungen ein Eigenleben, sie werden von diesem Schriftsteller behandelt wie antike Götterboten. In der Kurzgeschichte Ein sauberes, gutbeleuchtetes Café – die Geschichte spielt zwar etwas später in Spanien, ist von der Machart für Hemingway allerdings schlechthin stilbildend – rücken sie mit einem Mal zu Hauptakteuren auf.

Ernest entwickelt ein gutes Gespür für Menschen. Andernorts ein Job für Aushilfen, verfügt ein Garçon in den eleganten Pariser Restaurants und Brasserien über eine Stellung, die von Kultiviertheit und Tradition geprägt ist. Er kleidet sich auch nicht wie vom Flohmarkt, sondern umhegt den Gast in einem weißen Hemd mit Binder, einer Weste und einer Schürze. Diese Gepflogenheit mag

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Rekord durch Günther Jauch

RTL
5 gegen Jauch
Am Abend der Ausstrahlung von 5 gegen Jauch auf RTL schoßen die Zugriffszahlen von Hemingways Welt in die Höhe.

Dieses Portal Hemingways Welt ist ein Liebhaber-Projekt. Nichts für die breite Masse, sondern für die Anhängerschaft von Ernest Hemingway. Sein Leben und seine Literatur. Ein Nischen-Medium also. Mit überschaubarem Zuspruch.

Trotzdem bin ich stets bemüht, neue Leser und Leserinnen für meine inzwischen über 500 Hemingway-Artikel zu gewinnen. Dies gelingt mal besser, mal schlechter. So im Durchschnitt tummeln sich pro Tag 100 bis 120 User auf dieser Website und klicken rund 300 bis 400 Posts an. Im Monats kommt man da auf gut 3.000 Besucher. Das ist nicht übel für eine solch begrenzte Zielgruppe. 

Ausrutscher nach unten und Glücksfälle nach oben – auch damit kann Hemingways Welt dienen. Und manchmal gar explodieren die Zugriffszahlen. So geschehen Mitte Mai 2021. Ich wurde selbst überrascht. Zufällig schaue ich am Abend auf die Statistik und bin sprachlos, wie die Zahl der User hochschießt. 

Was ist denn da passiert? Technischer Defekt? Finstere Hacker? Nein, die Zugriffszahlen über ganz Deutschland hinweg sind real. Mit etwas Tüfteln komme ich der Aufklärung näher. Diesen absoluten Tagesrekord mit insgesamt über 10.000 Besuchern habe ich Günther Jauch zu verdanken. Und das kam so.

In seiner Fernsehsendung 5 gegen Jauch ist, zur besten Sendezeit, just an diesem Samstagabend eine Quizfrage im Zusammenhang mit Ernest Hemingway gestellt worden. Die Frage lautete: Wessen älteste Kinder erhielten von ihrem Vater die Spitznamen Dot und Dash – Punkt und Strich? A: Winston Churchill, B: Ernest Hemingway, C: Thomas Edison, D: Prinz Philip. Günther Jauch entschied sich für C: Thomas Edison. Das war

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Ernest Hemingway und Fats Navarro

Fats Navarro, einer der großen Trompeter des Bebop.

Am 24. September 1923 wird Theodore Fats Navarro junior in der Thomas Street 828 von Key West geboren. Die Familie ist mittellos, der Vater Theodore Navarro senior arbeitet sporadisch als Barbier. Im Stammbaum der Navarros lassen sich kubanische, afroamerikanische und chinesische Vorfahren ausmachen.

In der Familie wird der Sohn Cody gerufen, um eine Verwechslung mit dem Vater vorzubeugen. Cody, der neben Englisch ein passables Spanisch spricht, zeigt sich besonders stolz auf seine kubanischen Wurzeln. Fats wächst in der Thomas Street von Key West auf, im Bahama Village, dem damaligen Viertel der Einwanderer.

Der Vater, der selber Piano spielt, erkennt früh das musikalische Talent seines Sohnes und fördert dessen Entwicklung an den Instrumenten. Als Kind versucht sich Fats junior ab dem sechsten Lebensjahr zunächst am Klavier, mit 13 Jahren steigt er dann um auf Trompete und Tenorsaxophon.

Die Mutter Miriam, eine geborene Fernandez, lässt sich bald von ihrem Ehemann Fats Navarro senior scheiden. Sie heiratet neu, bleibt in Key West wohnen, und heißt nun Miriam Williams. Nach ihrer Scheidung nimmt sie einen neuen Job an. Der Beruf und der Arbeitsplatz der Mutter lassen aufhorchen.

Denn Miriam Williams arbeitet als Köchin im großbürgerlichen Haushalt von Ernest und Pauline Hemingway in der Whitehead Street 907. Seit April 1931 wohnt das wohlhabende Ehepaar mit dem kleinen Sohn Patrick in diesem mondänen Kolonialhaus, im November kommt Nesthäkchen Gregory dazu. Das prachtvolle Anwesen der Hemingways liegt in der historischen Altstadt von Key West, ganz in der Nähe des Leuchtturms.

Das Haupthaus ist dem französischen Kolonialstil nachempfunden, es ist eines der ersten mit Swimmingpool in Key West. Die vierköpfige Familie wird von einem halben Dutzend Bediensteter umhegt, neben der Köchin Miriam auch von einem Diener, einem Gärtner und einem Kindermädchen. Kollegen, die die Hemingways besuchen, so der Deutsche Gustav Regler, staunen nicht schlecht über die tropikale Großbürgerlichkeit an der Whitehead Street.

Nachdem die bisherige Köchin Isobel den Haushalt verlassen hat, kann Miriam deren Aufgaben übernehmen. Obwohl sie keinerlei Berufserfahrung mitbringt. „Das erste Jahr war hart. Aber alle waren nett zu mir und geduldig. Nach einen Jahr konnte ich alle Gerichte kochen.“ Besonders gut kann Miriam die Lieblingsspeise von Ernest zubereiten: Backfisch, schwarze Bohnen, Knoblauch und Zwiebeln, dazu entweder Brokkoli oder Brechbohnen mit Sauce Hollandaise.

Die Mutter Miriam ist glücklich in der Küche bei den begüterten Hemingways. Ihr Sohn hingegen wird nicht so recht warm mit Key West, das ihm zu abseits von den quirligen Metropolen liegt. Kaum ist Fats eigenständig zieht es ihn 1941 nach Miami, nach Indianapolis, dann nach Kansas City, zuletzt nach New York. Fats will als Jazz-Musiker die Welt erobern.

Es wird ihm gelingen, so halb jedenfalls. Fats Navarro sollte rasch einer der großen Trompeter des Jazz werden. In New York kommt der Musiker mit der neuartigen Stilrichtung Bebop in Berührung, die den altbackenen Swing ablöst. Mit seinen rasanten Tempi, den komplexen Harmonien und den ausgefransten Melodien löst der Bebop eine Revolution im Jazz aus und markiert den Eintritt in die Moderne. 

Fats Navarro spielte über 150 Titel ein, viele mit den großen Solisten seiner Zeit, mit Illinois Jacquet, mit Lionel Hampton und Coleman Hawkins. Als kraftvoller Innovator macht sich der Mann aus Key West in New York einen Namen. Als Trompeter versteht er, den harten Anschlag des Bebop mit betont lyrischen Improvisationen zu untermalen.

Im Jahr 1948 belegt Fats Navarro in der Leserumfrage der Zeitschrift Metronome den ersten Platz in seiner instrumentalen Kategorie und tritt hiernach an der Trompete mit den Metronome All Stars auf. Aufgrund seiner Herkunft spielt er in den Clubs von Harlem auch gerne mit New Yorker Größen des Latin Jazz, so mit den kubanischen Perkussionisten Chino Pozo und Diego Ibarra.

Sein Leben endet tragisch. Am 7. Juli 1950, in New York, stirbt Fats Navarro junior mit nur 26 Jahren. Heroin, Alkohol, Depressionen. Gegen eine Tuberkulose besitzt sein abgemagerter Körper am Ende keine Kraft mehr. Das Geld für die Beerdigung des Sohnes von Hemingways Köchin müssen die Kollegen im Birdland einsammeln.

Zwei Frauen später lebt der ehemalige Arbeitgeber von Miriam Williams auf Kuba. Ernest Hemingway, nun auf seiner Farm in San Francisco de Paula, ist auch

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John Lennon ist Fan von Ernest Hemingway

Die Rechnung. Ernest Hemingway kommt zu John Lennon.

Da taucht eine Rechnung aus dem Januar 1967 auf. Von Hunter Films Limited, London, einem Film-Distributor. Aus der Wardour Street, das ist mitten in Soho. Nicht weltbewegendes. Ich kenne die Gegend, etwas weiter residiert mein Lieblings-Chinese. Wong Kei.

Doch der Empfänger der Rechnung lässt aufhorchen. Beatles Ltd. Zu Händen von John Lennon. Der damals 26-jährige John hat wenige Monate zuvor seinen Hit Yesterday veröffentlicht, Co-Autor Paul McCartney, heute der meist gecoverte Song aller Zeiten. 

Und John Lennon bestellt einen Spielfilm in 16-mm über Ernest Hemingway. Adventures of a Young Man. Martin Ritt, der Regisseur, hat den Film 1962 entworfen. Das Drehbuch stammt von A. E. Hotchner. Ernest Hemingways A Farewell to Arms als auch die Nick Adams Stories dienen als Vorlage. 

Wahrscheinlich leiht John Lennon

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