Ernest Hemingway nach der Landung in Talara, am 16. April 1956, mit den Journalisten Manuel Jesús Orbegozo, Jorge Donayre Belaúnde und Mario Saavedra-Pinón. Foto: Guillermo Alias

Hola, colegas! Ernest Hemingway grüsst gut gelaunt die Journalisten in Talara, gibt ihnen die Hand und umarmt Manuel Jesús Orbegozo, einen untersetzten Mestizen mit dicker schwarzer Hornbrille, der mehr als einen Kopf kleiner als Hemingway ist. Und dann umarmt er auch die anderen zwei, Jorge Donayre und Mario Saavedra, so als würde er sie ein ganzes Leben kennen. Und so wie in Südamerika ein abrazo unter Freunden üblich ist.

Und schon prassseln die Fragen der drei Reporter, noch auf dem Rollfeld, auf den Nobelpreis-Träger nieder:

Wie lange haben Sie gebraucht, um Der alte Mann und das Meer zu schreiben?

Achtzig Tage. Aber 13 Jahre habe ich die Idee mit mir herumgetragen.

Was ist Ihr Rezept für einen guten Roman?

Du musst nur leben und ein wenig erfinden, antwortet Ernest Hemingway, Du musst die eigene Erfahrung niederschreiben und mit ein wenig Phantasie anreichern.

Was war die beste Nachricht in Ihrem Leben?

Paris. Die Befreiung von Paris. Ich kam mit Pattons Truppen in die Stadt.

Wie erklären Sie sich, dass Sie die ganzen Unfälle überlebt haben?

Ich hatte einfach Glück.

Was ist Ihre größte Leistung?

Hemingway kurz: Überleben. Dass ich noch da bin.

Dann, etwas salopp, die Frage eines Journalisten: Trinken Sie gerne einen?

Klar, ein gutes Glas hat mir noch nie geschadet. Und wir Schreiber können ja einiges vertragen.

Was wird Ihr nächstes Abenteuer sein?

Das Abenteuer wird auf mich zukommen. Die kommen von alleine.

Dann ernst: Was bedeutet der Tod für Sie?

Der Tod, sagt Hemingway, ist eine kleine Nutte, mit der ich niemals ins Bett steigen will.

Mary Welsh wartet bereits am Auto, das sie nach Cabo Blanco bringen soll, und bevor sie losfahren, dreht sich Hemingways Frau den Journalisten zu und sagt in einem vorzüglichen Spanisch: Ernest es un buen muchacho.

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