Zu Anfang zeigt sich Ernest Hemingway hellauf begeistert. Diese Frau, so triumphiert der routinierte Frauenheld, sei die hemmungsloseste Person, die ich jemals getroffen habe. In der Tat ist Jane Kendall Mason eine atemberaubend aussehende Frau. Hochgewachsen, athletisch, gertenschlank, blond leuchtendes Haar, ein ebenmäßiges Gesicht, dazu tritt sie weltgewandt auf, sie liebt das Leben, ihr Körper zuckt voller Energie. Vielleicht ist Jane die Allerschönste, der Hemingway jemals den Hof gemacht hat. Auf alle Fälle nimmt Ernest die Fährte auf.
Jane Kendall Mason erweist sich auf Anhieb als eine Frau ganz nach Hemingways Gusto: Sie mag auf Safari gehen und die großen Tiere jagen, sie kann treffsicher Tontauben schießen, sie ist eine versierte Reiterin, sie liebt das Tiefsee-Angeln und sie kann den Rum, den Whiskey und den Champagner runterschlucken als sei es Heilwasser. Jane Kendall Mason teilt Ernest Hemingways Vorlieben wie keine andere Frau, der Schriftsteller zeigt sich beeindruckt, in den wichtigen Dingen kann sie mithalten, in manchen ihn sogar übertrumpfen.
Als Ernest Hemingway im September 1931 Jane Kendall Mason kennenlernt, da ist sie 22 Jahre alt und seit vier Jahren mit George Grant Mason verheiratet, dem Präsidenten der PanAm auf Kuba. Der Schriftsteller befindet sich auf der Île de France auf der Rückkehr von Cherbourg nach New York, zusammen mit der im siebten Monat schwangeren Ehefrau Pauline, Sohn Gregory wird im November zur Welt kommen. Auf diesem Ozeanliner lernen die Hemingways dann Jane und Grant Mason kennen und die Geschichte nimmt ihren Lauf. Der Autor wird mit dem gut aussehenden Grant nicht so recht warm, dafür verstehen sich Pauline und Jane umso besser.
Jane Mason ist eine Frau, das merkt Ernest Hemingway nach wenigen Treffen, die sich in ihrem Ehealltag langweilt und auf der Suche ist nach sexuellen Abenteuern. Zunächst entwickelt sich eine Freundschaft zwischen dem Autor und der jungen Frau. Im April 1932 werden Ernest und Jane dann ein Liebespaar. Der Schriftsteller lebt