Auf den Fersen von Ernest Hemingway

Kategorie: Kuba Seite 1 von 10

Die Freundschaft von Ernest Hemingway mit Bola de Nieve

Bola de Nieve singt live Be Careful, It’s My Heart im Hotel Internacional de Varadero auf Kuba, im November 1970. Das Lied komponierte Irving Berlin 1942 für den Bing Crosby-Film Holiday Inn.

Die Freundschaft von Ernest Hemingway mit dem kubanischen Musiker Bola de Nieve verrät einiges über den Wertekanon des Schriftstellers aus Chicago. Bola de Nieve, der eigentlich Ignacio Jacinto Villa Fernández heißt, ist ein auf der Insel bekannter Komponist, Pianist und Sänger. Er wird 1911 in Guanabacoa, im Osten von Havanna geboren. Den Spitznamen Bola de Nieve (Schneeball) verdankt er der Sängerin Rita Montaner, in Anspielung auf seine Körperfülle und ironisierend auf sein pechschwarzes Aussehen.

Mit Rita Montaner feiert Bola de Nieve in den 1930er Jahren erste Erfolge in Mexiko. Auf Kuba arbeitet er mit den Großen seines Landes zusammen, so mit  Ernesto Lecuona. In den USA sieht man ihn an der Seite von Teddy Wilson, Nat King Cole und Lena Horne. Nach der Revolution Fidel Castros im Januar 1959 geht er nicht ins Ausland, wie so viele Kollegen, sondern bleibt im Land, er sympathisiert mit dem Umsturz der Bärtigen.

Als Künstler ist er eine Ausnahmeerscheinung. Sein Auftreten gleicht einem heiteren Schauspiel am Piano. Bola de Nieve ist ein Entertainer an den Tasten, er singt Boleros, aber auch Ohrwürmer aus aller Herren Länder. Von Lima bis Buenos Aires, Villa Fernández wird in ganz Lateinamerika bejubelt. Selbst in Europa tritt er auf. Neben Spanisch knödelt er sich auf Englisch, Französisch, Italienisch, Katalanisch und Portugiesisch durch die Songs. 

Der beleibte Kubaner verfügt über eine markante Stimme, einen kräftigen Anschlag der Tastatur, über ein sicheres Rhythmusgefühl und ein gutes Timing. Bola de Nieve hat sich mit der Musik verheiratet und lebt mit ihr in einer Innigkeit voller Klaviertöne und Glockenklang, indem er den Reichtum des Himmels über seinen Kopf ausschüttet, freut sich der chilenische Dichter Pablo Neruda.

Sicherlich zählt er zu den Großen der lateinamerikanischen Musik. Bola de Nieve ist ein Wegbereiter des Afro-Cuban Jazz, Jahre bevor kubanische Migranten wie Machito und Mario Bauzá in New York afrikanische, karibische und europäische Traditionen zusammenführen. Mit Haut und Haaren geht Bola auf in seiner Kunst. Yo soy la canción; yo no canto canciones, ni las interpreto. Yo soy. So sieht er sich und sein Handwerk. Ich bin das Lied. Ich singe nicht, ich interpretiere nichts. Ich bin es

Ernest Hemingway besitzt viele kubanische Freunde auf der Insel, auf der er 21 Jahre gewohnt hat. Bola de Nieve gehört dazu. Der Schriftsteller aus den USA macht keinen Hehl daraus, wie sehr ihn die tropische Lebensweise prägt. Das Klima, die Küche, die Seelenruhe, die Musik. Im August 1956 feiert er im Biergarten der Cervecería Modelo in Cotorro, einem Vorort von Havanna, seine Verleihung des Nobelpreises. Es erscheinen zweihundert Gäste. Der Journalist Fernando Campoamor, der Bildhauer Juan José Sicre,  der Boxer Kid Tunero. Und Bola de Nieve. Man lässt den Nobelautor am laufenden Band hochleben, und es wird feuchtfröhlich einen draufgemacht.

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Ernest Hemingway feiert 1956 ausgelassen mit kubanischen Freunden. Rechts stehend im Foto: Bola de Nieve.

Seine Freundschaften pflegt der Schriftsteller, sie sind Ernest Hemingway wichtig. Meist sind es Kubaner oder Exil-Spanier, die zu seinem engen Bekanntenkreis zählen. Zu den eigenen Landsleuten hält er lieber Abstand. Bola de Nieve gehört nicht zum harten Freundeskern, doch man sieht sich und mag sich. Einmal besucht Bola de Nieve den berühmten Erzähler auf seiner Farm Finca Vigía in San Francisco de Paula, die für den US-Autor ein Ausweis tropischer Lebensfreude ist.

Die 1950er und 1960er Jahre sind keine einfache Zeit für

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Ernest Hemingway vergöttert seine Katzen

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Katzen 
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Ernest Hemingway mit einer Katze auf Finca Vigía, im Herbst 1949. Fotografiert von Paul Radkai. By courtesy of Marton Radkai

Nach San Francisco de Paula, viele Nebenstraßen sind nicht asphaltiert, braucht man von Havanna eine halbe Autostunde, zum Meer sind es von dem Anwesen gerade einmal zehn Meilen. Etwas außerhalb dieses ärmlichen Dorfes wohnt der illustre Schriftsteller auf seiner Finca Vigía, mehr als zwanzig Jahre lang. Dort lebt er zusammen mit Ehefrau Nummer Drei und Ehefrau Nummer Vier, nacheinander natürlich, sowie mit sechs Hunden und achtunddreißig Katzen. 

Achtunddreißig Katzen. Das ist keine Zuneigung, es ist eine Hingabe mit Haut und Haaren. Liebevoll betreut der Nobelpreisträger in seinem kubanischen Refugium die Katzen, er sorgt sich um sie, streichelt und drückt sie ans Herz. Und der bärtige Autor spricht mit ihnen wie mit einem Menschen. Als guter Vater kümmert er sich fürsorglich um die Kreaturen. Der Schriftsteller ist ganz vernarrt in die Katzen.

Denn Ernest sieht seine Tiere als Seelenverwandte. Eine Katze ist redlich in ihren Gefühlen. Menschen, aus welchem Grund auch immer, können ihre Gefühle verbergen, aber eine Katze kann das nicht. Auch er kann seine Gefühlswelt schwer verheimlichen, er lässt seine Umgebung und eigentlich die ganze Welt teilhaben an seinem Inneren, und selbst an seinen Lastern.

All seine Katze kennt er beim Namen, er gibt ihnen Identität und Persönlichkeit. Einer seiner Lieblingskater heißt Cristobal Colón und dieser Christoph Kolumbus wird von ihm gekrault, selbst wenn er am Schreibpult steht und an einem Manuskript arbeitet. Eine andere Katze, eine Angora, ruft er Princesa, eine weitere Good Will, Feather Puss, Furhouse und Boise. Viele Katzen nennt er nach Berühmtheiten, so Zane Grey, dem Schriftsteller, oder Clark Gable, dem Schauspieler.

Die Katzen besitzen auf der Finca Vigía Narrenfreiheit, Ernest ist kein gestrenger Vater, er erlaubt so ziemlich alles. Die Tiere dürfen auf Tischen und Schränken streunen, auf der Küchenanrichte naschen, sich in den Hausschuhen und in den Safari-Stiefeln bequem machen, und überall in Haus umherstreifen und über das weitläufige Landgut stromern. Für die Katzen räumt der Autor eine ganze Etage des Arbeitsturms frei. Ernest schreibt im Obergeschoss, die Haustiere dürfen auf der unteren Ebene des Turms machen, was sie wollen.

Als Paul Radkai im Herbst 1949 auf die Finca Vigía kommt, gelingt es dem ungarischen Fotografen, die Liebe Hemingways zu seinen Tieren wunderbar einzufangen. Der Schriftsteller spielt mit den Katzen und die Fotos von der Farm zeigen einen ausgeglichen und doch melancholischen Ernest inmitten der heilen Landschaft. Die Tiere und der Mensch als Schöpfung der Natur, in Verbundenheit.

Dennoch bemerkt man eine zerbrechliche Gemütslage über diesen Momentaufnahmen aus dem tropischen Paradies. Wo das Leben ist, da lauert auch der Tod. Ernest wird seit Jahren von depressiven Schüben übermannt, da fällt er innerlich in sich zusammen, und auch der Alkohol vermag ihn immer weniger zu trösten. Die Katzen sind seine Medizin. Nur die Katzen, in ihrer Unbekümmertheit, frei von Sorgen, schenken dem Autor kurze Augenblicke des Glücks. 

Den Katzenfriedhof auf dem Anwesen, versteckt hinter den Steinplatten der rückwärtigen Veranda, lässt der Schriftsteller liebevoll instand halten. Die Grabstätten der Tiere sind mit Sorgfalt gestaltet, mit Kreuzen und Grabplaketten, so als würde es sich um Menschen handeln, die hier begraben liegen. Gerade in den Katzen sieht Ernest Hemingway das Idealbild von Zartheit und Lauterkeit, es sind zerbrechliche und unschuldige Glücksmomente.  

In seinem karibischen Garten Eden auf der geliebten Finca Vigía, in seinem Imperium inmitten der tropischen Vegetation, bei seinen Katzen, findet dieser suchende Mensch die

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Neben Leonardo Padura und Woody Allen

In einem Atemzug mit Leonardo Padura und Woody Allen: CubaNews.de findet Hemingways Welt gut.

Beim Stöbern im Netz eine kleine Anerkennung entdeckt. Das Portal CubaNews.de lobt dieses Blog Hemingwayswelt.de als „unglaublich ausführliche Sammlung zu allen Facetten von Hemingways Leben.“ Und in dem themengleichen Podcast Hemingways Havanna auf Spotify wird auch auf Hemingway und dieses Portal eingegangen.

Gleich auf Deutsch und Englisch findet man die liebenswürdigen Worte auf CubaNews. So viel Freundlichkeit wollen wir nicht widersprechen. Man dankt.

Doch wir können das

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Ein Plastikfisch im Wassertank

Spencer Tracy, der alte Mann, und der Junge Manolín.
Ein kubanischer Hollywood-Film mit Ach und Krach.

Die Bosse aus Hollywood haben alle Register gezogen, damit die Verfilmung von Der alte Mann und das Meer künstlerisch wie auch kommerziell zum Volltreffer gerät. Ein auskömmliches Budget ist bewilligt worden, ein erstklassiger Regisseur unter Vertrag genommen, das Skript hat alle überzeugt, exotische Drehorte sind gefunden worden und der populäre Hauptdarsteller soll einen Kassenschlager garantieren. 

Die für den Spannungsbogen der Handlung bestimmende Filmmusik wird in die Hände von Dimitri Tiomkin gelegt, einem exilrussischen Filmkomponisten, der in den USA einen Filmpreis nach dem anderen einheimst. Die Rolle des Jungen Manolín spielt der sympathische Felipe Pazos jr., der Sohn eines bekannten kubanischen Volkswirtes und Politikers gleichen Namens. Alle Voraussetzungen für einen cineastischen Welterfolg scheinen erfüllt.

In Cabo Blanco hat die Second Unit ihre Sequenzen abgedreht, die Jagdszenen mit dem schwarzen Marlin sind im Kasten und befinden sich in Hollywood zur Begutachtung. Die Dreharbeiten in Nordperu liefen passabel, doch die Hauptarbeit der First Unit auf Kuba entwickelt sich mehr und mehr zu einem Reinfall. In Cojímar und bei Boca de Jaruco geraten die Filmaufnahmen ins Stocken und müssen mehrmals unterbrochen werden, teils wochenlang. Der Film überzieht sein großzügig bemessenes Budget erheblich, das Produktionsstudio aus Los Angeles sieht sich gezwungen, dazwischenzufahren.

Auf Kuba geraten Regisseur Fred Zinnemann und der Hauptdarsteller Spencer Tracy heftig aneinander und Warner Bros., die Produktionsfirma, beruft Zinnemann schließlich ab und ersetzt ihn durch John Sturges. Auch die Ablösung Spencer Tracys steht zur Debatte, Edward G. Robinson soll übernehmen. Um das ganze Filmprojekt herum bricht ein ziemliches Durcheinander aus. Aber irgendwie gelingt es Sturges und Tracy dann doch, den Film mit Ach und Krach zu Ende zu bringen.

Der fertige 86-Minuten-Streifen hält sich mehr oder weniger an Hemingways Romanvorlage. Spencer Tracy spielt den alten Mann auf seinem kleinen Boot, einen kubanischen Fischer, der seit vierundachtzig Tagen keinen Fisch gefangen hat und deshalb salao ist. Als er weitab im Golfstrom dann nach langem Kampf einen Marlin erwischt und sich mit dem erlegten Tier auf die Rückfahrt macht, da wird sein kleines Holzboot von einem Schwarm von Haifischen angegriffen. 

Der entkräftete Fischersmann Tracy erreicht den Heimathafen. Von dem mächtigen Marlin, der auf einer Bootsseite fest vertäut gewesen ist, bleibt nur das von den Haien abgenagte Skelett übrig. Und der alte Mann kehrt zurück in seine armselige Hütte am Dorfhang, um zu träumen, von den Löwen am Ufer.

Als Der alte Mann und das Meer am 11. Oktober 1958 in die amerikanischen Filmtheater kommt, da ist er mit einem Etat von fünf Millionen Dollar einer der teuersten Filme seiner Zeit. Trotz des Geldregens und trotz aller Anstrengungen sieht der fertiggestellte Spielfilm

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Kid Tunero: Ein kubanischer Boxer als Ernest Hemingways Seelenbruder

Der kubanische Box-Champ Kid Tunero. Ein Portrait aus dem Jahr 1955.
Foto: Archiv Dr. Stock.

Einer von Ernest Hemingways besten Freunde auf Kuba ist der Boxer Kid Tunero. Ein Freund, den er nicht nur als Sparrings-Partner am Tresen braucht, sondern jemanden, den er wirklich bewundert. Evelio Celestino Mustelier, der unter dem Namen Kid Tunero boxt, wird oft in der Nähe des US-Schriftstellers in Havanna gesehen. Den schwarzen Boxer, er ist vom Jahrgang 1910, verbindet mit dem erfolgreichen Autor die Passion für den Box-Sport.

„Hemingway hatte viele Sympathien für mich“, erzählt Kid Tunero im Gespräch mit dem katalanischen Journalisten Xavier Montanyà. „Er mochte meine Art zu boxen.“ Doch es ist weit mehr als das Boxen. Die beiden Männer verstehen sich prächtig auf der menschlichen Ebene. „Hemingway war ein sehr feiner Kerl, er hatte nichts Hinterhältiges. Nie hat er geprahlt, er war eine geerdete Person. Sehr menschlich. Und er kam gut mit Leuten zurecht, die genauso waren.“

Der Schriftsteller und Kid Tunero lernen sich im Jahr 1933 in Paris kennen. Dort erhält der Kubaner am 2. Oktober die Chance, gegen Marcel Thil zu boxen. Der WM-Titel im Mittelgewicht ist zum Greifen nahe. Der Kampf geht über 15 Runden, Kid Tunero verliert, der Franzose Thil wird zum Sieger nach Punkten erklärt. Im Palais de Sports sitzt Ernest Hemingway in der ersten Reihe als Tunero seinen Traum der Weltmeisterschaft entschwinden sieht.

Nach dem Fight sehen sich Ernest und der Boxer im Bistro La Cabane Cubaine in Montmartre, man setzt sich an einen Tisch und funkt alsbald auf gleicher Wellenlänge. Kid Tunero ist beeindruckt von Hemingways Fachwissen über den Boxsport. Der 34-jährige Schriftsteller aus Chicago, der zu jener Zeit in Key West lebt, seziert bis in kleinste Einzelheiten den verlorenen Kampf um die Weltmeisterschaft. Der damals schon berühmte Schriftsteller, auf Besuch in seiner alten Wahlheimat, weist Tunero auf Schwachstellen und Fehler hin. Besser hat es auch der Trainer des Boxers nicht erklären können.

Kid Tunero (1910-1992), ein enger Freund Ernest Hemingways. Foto: Archiv Dr. Stock.

Über die Jahre wird Kid Tunero zu einem der besten Boxer Kubas. Zwischen 1928 und 1948 ficht er 145 Kämpfe aus, 99 davon gewinnt er, 35 davon mit K.O., er ist ein technisch versierter Boxer. Es hapert vielleicht etwas an der Physis, für die absolute Spitze langt es jedenfalls nicht. Ein Weltmeistertitel bleibt ihm nicht vergönnt.

Auch nachdem Kid Tunero die Box-Handschuhe an den Nagel hängt, bleiben er und Ernest Hemingway gute Freunde. Man trifft sich oft im El Floridita oder auf Hemingways Anwesen Finca Vigía südlich von Havanna. „Sie waren wie Seelenzwillinge“, meint José Luis Herrera Sotolongo, der Leibarzt des Nobelpreisträgers von 1954. „So vertraut habe ich Ernest nie mit anderen Personen erlebt.“

Nach seiner aktiven Karriere arbeitet Tunero als Trainer, zwei spätere Weltmeister hat er unter seinen Fittichen, José Legrá und Ángel Robinson García. Lange hat der Kubaner in Barcelona gelebt, als Trainer in einem schäbigen Boxclub im Raval. Mit 82 Jahren stirbt Kid Tunero in seinem Pensionszimmer im Oktober 1992 an Herzversagen, mittellos und weitgehend vergessen. Ernest Hemingway hat zu Lebzeiten bei zahlreichen Gelegenheiten den nicht gerade auf Rosen gebetteten Freund unterstützt.

Warum es bei Kid Tunero nicht zur Weltspitze reicht? Manche sagen, wegen der Hautfarbe, der Rassismus ist im Boxsport damals eine abscheuliche Tatsache. Und diesen Rassismus hat Kid Tunero mehr als einmal erlebt. In einem New Yorker Hotel wird er

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Um Gottes willen, Hemingway!

Der Aufschlag lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Wolf-Ulrich Cropp wirft auf den ersten Seiten die Hände in die Luft. „Um Gottes willen, Hemingway. Der Langweiler mit seinen primitiven Sätzen und den nichtssagenden Dialogen.“ Die Abneigung scheint tief zu sitzen, Hemingways Figuren seien farblos, seine Plots flach und zäh, und überhaupt. Der Lebenswandel. Cropp mag den bärtigen Nobelmann aus Oak Park ganz und gar nicht. Wirklich?

Doch dann – mir nichts, dir nichts – wird der literarische Weltreisende Cropp hineingeworfen in die Welt des Ernest Hemingway. Er findet sich in Key West wieder, schleicht um das koloniale Hemingway Haus in der Whitehead Street, dann Sloppy Joe’s. Anschließend geht es rüber nach Kuba. Ins Ambos Mundos von Havanna, ins El Floridita, wo das Coverbild aufgenommen und Papa Doble getrunken werden, es verschlägt ihn nach Cojímar, auf die Finca Vigía

An allen Plätzen und Orten trifft Wolf-Ulrich Cropp nach so vielen Jahrzehnten Frauen und Männer, die ihm – vom Hörensagen – begeistert von Ernest Hemingway berichten. Und in dem Hamburger, er hat mehr als 20 Bücher veröffentlicht, vollzieht sich eine merkwürdige Wandlung. Es nagen die Zweifel, die Apathie verflüchtigt sich nach und nach in der Tropenhitze. Irgendwie färbt die Faszination ein wenig ab – von einem Bärtigen zum anderen. 

Der Norddeutsche, Jahrgang 1941, scheint hinter einem Bruder im Geiste her zu sein. Hinter einem Abenteurer, der die Exotik nicht als Selbstzweck oder Kulisse nutzt, sondern der mit allen Sinnen hineinspringt in die fremde Welt. Als literarischer Entdecker und  Forschungsreisender findet Papa Hemingway Freunde, Stories, und es erwacht in ihm die Lust am Leben, gerade letzteres fällt dem Mann aus Chicago so schwer.

Und Cropp heftet sich an seine Fersen. „Ich bin gekommen, um Havanna, Kuba und Hemingway für mich zu entdecken“, dämmert es dem Hamburger. Und die Geschichten sprudeln plötzlich nur so auf. Von der Leiche, die Leonardo Padura in Adiós, Hemingway auf Finca Vigía finden lässt, von deutschen U-Booten in karibischen Gewässern während des Zweiten Weltkriegs, vom bösen FBI, von Kampfhähnen, Fidel Castro natürlich, Musik- und Tanz-Impressionen aus dem Tropicana, Daiquirís bis zum Abwinken.

Die Lektüre von Kuba, Hemingway, eine Cohiba + ich erweist sich

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Fausto Canel: Hemingway war eine Attraktion in Havanna

Der kubanische Filmemacher und Autor Fausto Canel. Foto: Canel

Der kubanische Filmemacher Fausto Canel hat 1962 einen bemerkenswerten Kurzfilm über das Leben und das Werk Ernest Hemingways gedreht. Mit den damals bescheidenen technischen Mitteln der Revolutionsjahre hat Canel mit Hemingway einen Film produziert, der den Wirkungskern des Nobelpreisträgers erstaunlich präzise auf den Punkt bringt. Heute kann man sich den Kurzfilm auf YouTube anschauen.

Canel ist 1939 in Havanna geboren und hat sich früh seiner Leidenschaft, den Filmen und dem Kino, gewidmet. Mit 19 dreht er seinen ersten Streifen, er wird Filmkritiker bei der Zeitung Revolución, sein Berufsstart fällt zusammen mit der kubanischen Revolution des Fidel Castro im Jahr 1959. Hautnah hat der junge Journalist die Umwälzungen auf der Karibikinsel von innen aus miterlebt.

Enttäuscht von dem stärker werdenden Totalitarismus des Regimes verlässt Fausto Canel 1968 seine Heimat und geht nach Paris. Er hat für Radio und Fernsehen gearbeitet, auch als Filmregisseur, Regieassistent und Drehbuchschreiber, so bei Projekten mit Tomás Gutiérrez Alea und Jean Seberg. Heute lebt der 82-Jährige als Buchautor in der Nähe von Miami. Ich habe ihn zu seinem Hemingway-Film befragen können.

Don Fausto, wo treffen wir Sie an?
Ich bin zuhause, in Hollywood, Florida, in den USA.

Sie leben in Florida, haben Jahre in Madrid, in Paris und Havanna verbracht. Diese Städte sind auch Lebensstationen von Ernest Hemingway. Kurioser Zufall, nicht wahr?
Ich habe zudem viele Jahre in Los Angeles, Kalifornien, gelebt. Ich glaube, dass solche Zufälle passieren, aber sie sind nicht wichtig. Jedoch, vielleicht hat Hemingways Buch Paris – Ein Fest fürs Leben als ein Antreiber gewirkt, der mich nach Paris gezogen hat. Und Havanna, na, da bin ich geboren. So ist es gekommen.

Wie ist Ihre Leidenschaft für den Film entstanden?
Seit meiner Kindheit bin ich viel ins Kino gegangen. manchmal sechs Stunden am Stück, jeden Samstag, im Cine Neptuno, in Havanna. Dieses Kinogebäude ist heute zerfallen, weil sich kein Verantwortlicher richtig um den Erhalt gekümmert hat.  
Später habe ich Filmkritiken verschlungen, besondern die von G. Caín, hinter dem Pseudonym steckt der später bekannte Schriftsteller Guillermo Cabrera Infante. Die Besprechungen haben mir sehr geholfen, bei der Einordnung. 

Sie haben den Film dann zur Ihrer Profession gemacht.
Glücklicherweise konnte ich ein Stipendium ergattert und habe Filmwesen – Historia y Apreciación Cinematográfica – an der Universidad de La Habana studiert. Mein Professor war José Manuel Valdéz Rodríguez. Es gab damals einen Wettbewerb, der von der Filmgesellschaft Fox veranstaltet wurde, man sollte eine Besprechung zu einer Musikkomödie mit dem Titel Carrousel schreiben. Ich habe den Film verrissen – und habe den Preis bekommen.

Wie war das Kino in jenen Jahren?
In Havanna ging man häufig ins Kino, man konnte sich Filme aus aller Welt anschauen. Die meisten kamen aus den USA, das waren die beliebtesten. Dann gab es einige aus Europa, mehr in den spezialisierten Kinos, und schließlich viele mexikanische Spielfilme. Die waren besonders beliebt bei Besuchern, die nicht so einfach den Untertiteln folgen konnten. Auf Kuba sind damals die Filme nicht synchronisiert worden, auch aus Respekt vor der Arbeit der Schauspieler.

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Eine kubanische Filmdelegation in Hollywood, Kalifornien, im Juni 1959. Von links nach rechts: Alfredo Guevara, Präsident des ICAIC, ein bärtiger Revolutionär, der Filmingenieur Alberto Epstein, der Regisseur Tomás Gutiérrez Alea, Fausto Canel.

Welche Rolle spielte Ernest Hemingway in jenen Jahren auf Kuba?
Hemingway war in den 1950er Jahren eine öffentliche Person, sehr bekannt, fast eine Attraktion in Havanna. Seine Popularität wuchs ins Unermessliche, als 1952 Der alte Mann und das Meer veröffentlicht wurde, das hatte schon Hollywood-Dimensionen. Auf Kuba wurde El Viejo y el Mar zuerst in der Zeitschrift Bohemia veröffentlicht, in einer spanischen Übersetzung von dem großen Lino Novás Calvo, Hemingway wollte das genauso. Der Nobelpreis 1954 hat ihn dann zu einem Mythos gemacht. Wichtig war, dass viele Leute, die normalerweise nicht gewohnt waren, Romane zu lesen, den alten Mann gelesen haben…

Wie entstand die Idee, einen Film über Ernest Hemingway zu drehen?
Eines Sonntagnachmittag im Juli 1961, als ich in die Redaktion der Zeitung Revolución kam, ich schrieb dort Filmkritiken, sagte ein Kollege mir, dass Hemingway gestorben sei. Direkt früh am nächsten Tag präsentierte ich dem Instituto Cubano de Arte e Industria Cinematográficos (ICAIC) – dem Kubanischen Institut für Filmkunst und Filmindustrie – die Idee eines Dokumentarfilms über Leben und Werk Hemingways. Das Projekt wurde sofort genehmigt.

Erstaunlich…
Dem Castro-Regime lag daran, aufzuzeigen, dass sie zwar gegen die Politik der US-Regierung sind, aber nicht gegen die amerikanischen Bürger und schon gar nicht gegen die Kulturschaffenden. Dazu kam, es handelt sich hier um einen Schriftsteller, von dem man meinte, er sei ein Linker und ein Anhänger von Fidel Castro. Die Herausforderung für mich bestand nun darin, einen Film zu drehen, der Hemingway nicht als Propagandafigur des Castrismus benutzt.

Was war die Absicht hinter Ihrem Film Hemingway?
Ich wollte Hemingway so darstellen, wie er gewesen ist, ohne schmückendes Beiwerk, ohne den Überschwang des Mythos. Es ging mir um einen Schriftsteller im Kampf gegen

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Adiós, Ernesto, adiós

Unter einem Paar Kiefern liegt das Grab des Ernest Hemingway auf dem Friedhof in Ketchum, Idaho. Foto: W. Stock, April 2018.

Im Morgengrauen des 2. Juli 1961, es ist ein Sonntag vor genau 60 Jahren, drückt eine trockene Luft auf den ergrünten Talkessel. Es wird früh hell in der warmen Jahreszeit oben in den Bergen Idahos und an diesem Tag wirkt das einsame Dorf in dem kleinen Tal noch geruhsamer als an anderen Wochentagen. Das dreigeschossige Haus aus groben braunen Zementsteinen und den breiten Panoramafenstern liegt oberhalb der Stadt Ketchum, ein wenig verborgen über dem Big Wood River, der in einer Senke ruhig dahin rauscht.

Der greise Schriftsteller, in seinem blauen Pyjama, hebt sich mühevoll aus seinem Bett und kann sich kaum auf den Beinen halten wegen der kurzen Nacht. Er schlüpft nicht wie sonst in die Hausschuhe aus Filz, die neben dem Bett stehen, sondern kriecht in die braunen Mokassins-Schuhe, er schlängelt sich in den rotkarierten Morgenmantel, den Mary in Italien gekauft hat und der über der Rückenlehne des Stuhls neben dem Fenster hängt, danach huscht er an seinem Schreibtisch vorbei mit der Schreibmaschine und den Büchern und Manuskripten und schlurft kaum vernehmbar aus seinem Schlafzimmer.

Fast geräuschlos tappt er an Miss Marys geschlossener Schlafzimmertüre vorbei, seine Ehefrau schläft noch fest. Vorsichtig geht er die schmale braune Holztreppe herunter, sein Schädel dröhnt, von dem Alkohol am Vorabend, und von dem Schmerz der letzten Wochen, von den vielen Medikamenten und von der Krankheit. Der Nobelpreisträger geht an dem offenen Kamin, dem Fernsehgerät und dem schmalen Bücherbord vorbei, der bauschige Teppichboden dämpft seine Schritte, am Ende des Wohnzimmers nimmt er dann die zwei kleinen Rundstufen rechts hoch zur Küche, geht am großräumigen milchweißen Kühlschrank vorbei, passiert die beiden messingverkleideten Backöfen zum Fenstersims, wo über der Anrichte in einem der schmalen Hängeschränke der Bund mit dem Schlüssel zum Waffenschrank aufbewahrt wird.

Anschließend dreht er sich um und marschiert von der Küche aus, an der kleinen länglichen Gästetoilette vorbei, kaum vernehmbar die enge Rundtreppe ganz nach unten ins Kellergeschoss, das Geländer aus Holz fest umklammernd. Im Souterrain macht er sich auf in Richtung zum Waffenschrank, er steht davor, fischt den Schlüssel hervor und schließt den Spind bedächtig auf. Aus dem Waffenschrank mit den vielen Schusswaffen holt er Marys Lieblingsgewehr aus der Halterung, eine doppelläufige englische Scott & Son, die seiner Ehefrau vor allem zur Jagd auf Tauben dient. Einer auf dem Schrankboden liegenden Packung entnimmt der Schriftsteller zwei Patronen, die er in die Tasche seines Morgenmantels steckt.

Dann verschließt er leise den Waffenschrank. Mit dem langen Schrotgewehr in der Hand schleicht er danach die Treppe hinauf, die Stufen bereiten ihm Mühe, er durchquert das Wohnzimmer, in das von Osten her die ersten Sonnenstrahlen fallen. Doch er bemerkt die Sonne nicht, er geht durch bis ans entgegen gelegene Ende des Wohnzimmers und nimmt die winzige Stufe in das karge Vestibül. Das Vestibül ist ein rechteckiger Vorraum, der als Windfang angebaut wurde, der schützende Eingangsbereich zum Wohngeschoss.

Der schmucklose Raum vor der Eingangstüre, dort wo üblicherweise die Mäntel und die Schuhe abgelegt werden, misst gerade einmal drei, vier Quadratmeter, es gibt nur wenig Freiraum, um sich zu bewegen. Der Autor hat für sein Vorhaben das Vestibül mit Bedacht gewählt, er weiß, seine Frau muss noch weiter in dem Haus leben, und so hat er es aus Rücksicht nicht im Wohnzimmer machen wollen oder im Schlafzimmer, wie sein Vater.

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Die Grabplatte des Ernest Miller Hemingway auf dem Friedhof in Ketchum wird bedeckt von den Mitbringseln der Verehrer. Foto: W. Stock, April 2018.

Der ausgezehrte alte Mann sucht mühsam mit seinem knochigen Rücken Halt an der glatten Westwand des Vestibüls, die dünnen Mokassins hauchdünn auf den Holzbohlen des kleinen Raums. Und dann winkelt der Schriftsteller behutsam die Knie an und

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‚Hemingway‘, ein kleines Meisterwerk von Fausto Canel

Der kurze Dokumentarfilm Hemingway, bisher in den Hemingway-Kreisen wenig bekannt, ist in vielerlei Hinsicht ein bemerkenswertes künstlerisches Meisterstück. Der schwarz-weiße Streifen, den man heute auf Youtube abrufen kann, wurde im Jahr 1962 von dem kubanischen Filmemacher Fausto Canel im Stile des italienischen Neorealismus gedreht und montiert.

In jenen Jahren ist Fausto Canel ein junger Filmverrückter aus Havanna, Journalist bei Revolución und Lunes, zudem Mit-Gründer des Instituto Cubano de Arte e Industria Cinematográficos (ICAIC). Nach der Castro-Revolution im Januar 1959 wird überwiegend steinharter Agitprop gedreht, es herrscht mehr und mehr ein strenger Propagandazwang unter den Bärtigen, wie Fausto Canel in seiner Biografie Sin pedir permiso anschaulich erzählt.

Umso erstaunlicher das Werk Hemingway. Es kommt weitgehend ohne die übliche Propaganda und den sozialistischen Holzschnitt aus, obwohl sich das Thema Ernest Hemingway und Fidel Castro dafür anbietet. Im Gegenteil, das Drehbuch ist betont poetisch angelegt. Es stammt aus der Feder von Canels damaligem Kollegen Lisandro Otero, der später zu einem der wichtigen Autoren der Karibikinsel werden sollte. 

Der 23-jährige Fausto Canel quartiert sich 1962 mehrere Tage auf Hemingways Finca Vigía in San Francisco de Paula ein, um ein Gefühl für sein Sujet zu entwickeln. Im Gästetrakt des Anwesens, unter einem Bett, entdeckt er dann zufällig einen alten Koffer mit Dokumenten und Fotos, die der Filmemacher in sein Werk einbaut. Im Resultat sind die Schnitte, Einblendungen und Überblendungen des Films von erstklassiger Machart. Die klare Stimme von Carlos Fernández führt durch den Dokumentarfilm.

Vor allem besitzt Fausto Canels 35 mm-Film Hemingway sympathische Tiefe, sowohl optisch, als auch inhaltlich. So schafft es der blutjunge Kubaner an zahlreichen Stellen, Hemingways Faible für starke Naturbilder in seinen Film einzubauen. Der Kubaner nähert sich künstlerisch dem US-Amerikaner: In dem 20-Minuten-Film arbeitet Canel, ebenso wie Ernest Hemingway in seinen Erzählungen, stark mit Tier-Symbolik.

Dieses kurze Kunstwerk gilt es neu zu entdecken, sechs Jahrzehnte nach seiner Entstehung. Ausgehend von der verlassenen Finca Vigía und der aus dem Off gesprochenen Todesnachricht vom Juli 1961, touchiert Fausto Canel die entscheidenden Stationen in Hemingways Leben. Kindheit, Erster Weltkrieg, Paris, Spanien, Bürgerkrieg, Key West, Kuba. Ganz zum Schluß kommt Canels Film auf die Finca Vigía zurück. Eine von Hemingways so geliebten Katzen schleicht sich stumm aus dem Bild.

Ein Interview mit dem Regisseur Joris Ivens, der mit Ernest Hemingway als Drehbuchschreiber und Sprecher den Film The Spanish Earth gedreht hat, nimmt großen Raum ein. Ivens, der zu dieser Zeit

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Heinz Helfgen – Auf dem Fahrrad zu den Hemingways

Heinz Helfgen: Ich radle um die Welt – Der Klassiker der Radtourer-Literatur, Verlag Rad und Soziales, 2014

Vor 70 Jahren lässt ein deutscher Journalist eine Schnapsidee Wirklichkeit werden: Mit seinem Patria-Fahrrad plus Camping-Ausrüstung radelt der Mann um die Welt. Von September 1951 bis Herbst 1953 hat Heinz Helfgen mit seinem Drahtesel den halben Globus umrundet, von Osteuropa, Türkei, durch den Orient, Persien, Indien, Vietnam, Thailand, Japan, USA, bis nach Venezuela und Brasilien.

Die Leser in der Heimat, sechs Jahre nach Kriegsende, nehmen gebannt teil an der abenteuerlichen Exkursion, zweimal pro Woche erscheint eine Kolumne in der Frankfurter Boulevard-Zeitung Abendpost über die Erlebnisse des Heinz Helfgen in der Ferne. Es ist noch nicht die Zeit des Massentourismus, das Ausland liegt nicht um die Ecke, sondern weit weg, noch bestaunt man das Fremde und die Exotik von Übersee. Helfgen, ein Mann vom Jahrgang 1910, kommt auf insgesamt 157 Folgen in seiner Zeitung, ein Millionenpublikum hängt an seinen Zeilen, später kommt das Radio hinzu.

In Havanna erblickt der Radler den Schriftsteller Ernest Hemingway in dessen Stammkneipe El Floridita. Helfgen ist entzückt und notiert, der berühmte Autor sehe aus wie ein normannischer Fischer. Der Reporter aus dem Saarland stellt sich ihm vor, erzählt von seiner Weltumrundung, der bärtige Amerikaner findet Gefallen an dem kauzigen Typ. Nach zwei Daiquirís steckt Papa ihm einen Zettel zu, Ernest Hemingway Tel. 154 – Finca Vigía, San Francisco de Paula.

Zwei Tage später macht Heinz Helfgen sich mit seinem Fahrrad auf zum Landgut des US-Autors. Nach den undatierten Aufzeichnungen des Journalisten kann man seinen Besuch bei den Hemingways eingrenzen zwischen Anfang Mai 1953 (Helfgen erwähnt die Verleihung des Pulitzer-Preises, der Hemingway am 4. Mai verliehen wurde) und Mitte Juni 1953 (da ging es für die Hemingways für mehrere Monate nach Europa). 

Launig wird der Radpionier von Ernest Hemingway auf der Finca Vigía empfangen. Ritter Ernst von und zu Hemingstein, stellt der Amerikaner sich blödelnd auf Deutsch vor. Ehefrau Mary zeigt sich ein wenig reserviert. Nach einem langen feuchtfröhlichem Beisammensein am Nachmittag mit

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