Auf den Fersen von Ernest Hemingway

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Eine spannende Hemingway-Biografie: Cabo Blanco

Cabo Blanco – Mit Ernest Hemingway in Peru. Zu beziehen über jede Buchhandlung oder bei amazon. Kostenlose Leseprobe (hier klicken)

Seit Herbst 2020 ist mein Buch Cabo Blanco – Mit Ernest Hemingway in Peru im Buchhandel. Auf über 360 Seiten zeichnet das Paperback eine unbekannte Episode im Leben des Ernest Hemingway nach. Den fünfwöchigen Besuch des bärtigen Nobelpreisträgers in dem peruanischen Fischerdorf Cabo Blanco im April und Mai 1956.

Dabei ist dieses Buch mehr als eine Episoden-Beschreibung. Zusätzlich zu den Ereignissen in Cabo Blanco werden Rück- und Seitenblicke auf den turbulenten Lebensweg des US-amerikanischen Jahrhundert-Autors geworfen. So werden einzelne Mosaiksteine einer umfassenden Lebensschau zusammengefügt.

Um was geht es? Am 15. April 1956 brechen Ernest Hemingway und seine Ehefrau Mary von ihrem kubanischen Wohnsitz Finca Vigía auf zu einer mehrwöchigen Reise nach Cabo Blanco. In dem kleinen peruanischen Fischerort sollen die Außenaufnahmen der Hollywood-Verfilmung von Der alte Mann und das Meer stattfinden. 

Gut 60 Jahre nach dem Besuch des Nobelpreisträgers ist Wolfgang Stock der Expedition nachgereist. Der deutsche Journalist und Buchautor entdeckt dabei eine Vielzahl an bisher unbekannten Begebenheiten und Fakten. Neben zahlreichen Dokumenten, Fotos und Spuren findet er Zeitzeugen, die sich lebhaft an Ernesto erinnern, ganz so als sei sein Besuch gestern passiert.

Das Buch Cabo Blanco – Mit Ernest Hemingway in Peru ist packend und informativ geschrieben. Es rekonstruiert den Aufenthalt eines sympathischen Abenteurers mit Träumen und Hoffnungen. Es zeichnet aber auch das Bild eines gealterten Mannes, der mehr

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Ernest Hemingway mag den Pisco-Schnaps aus Peru

Ernest Hemingway mit einer Flasche Pisco, einem Geschenk der peruanischen Zeitungsjournalisten Manuel Jesús Orbegozo (links), Jorge Donayre (rechts) und Mario Saavedra. Foto: Mario Saavedra.

Im April und Mai 1956 weilt Ernest Hemingway mit Miss Mary und ein paar Freunden in Peru, am Pazifik im Norden, fast an der Grenze zu Ecuador. In dem kleinen Fischerdorf Cabo Blanco werden über fünf Wochen die Meeresszenen für den Hollywood-Film Der alte Mann und das Meer gedreht. Der berühmte Schriftsteller, seit zwei Jahren mit den Meriten des Nobelpreises geehrt, logiert im feinen Cabo Blanco Fishing Club.

Auf der Klubterrasse fangen Manuel Jesús Orbegozo und Jorge Donayre Belaúnde, den die Kollegen El Cumpa nennen, Ernest Hemingway ab. Sie haben sich in aller Früh aus Talara in den Fishing Club aufgemacht, wo sie nun zusammen mit Mario Saavedra auf den Nobelpreisträger treffen. Mit einem Geschenk wollen die drei peruanischen Journalisten dem Schriftsteller für seine Offenheit und die Kollegialität danken und ihm Glück für seine Angeltouren wünschen. 

Bei dieser Gelegenheit schenken die Reporter aus Lima dem Amerikaner eine Flasche Pisco Vargas, die El Cumpa in Talara gekauft hat. Oh, Piscou!, freut sich ein vergnügter Ernest Hemingway. Auf das Etikett hat Manuel Jesús Orbegozo einen populären Vers des peruanischen Dichters Domingo Martínez Luján geschrieben:

Mientras lloren las uvas,
yo beberé sus lagrimas.

Solange die Trauben weinen, 
werde ich ihre Tränen trinken. 

In die Ecke des Etiketts hat Jorge Donayre einen Schwertfisch gemalt und als Widmung ein wenig großspurig ergänzt: A Ernest Hemingway, de sus novatos colegas y admiradores peruanos. Für Ernest Hemingway, von seinen Neulings-Kollegen und peruanischen Bewunderern. Und alle drei haben darunter ihre Unterschrift gesetzt.

Der Schriftsteller, etwas überrascht am frühen Morgen, nimmt die Flasche mit dem Traubenschnaps in seine Hand, dreht sie und betrachtet neugierig die Widmung. Und anschließend meint er zu den Journalisten gewandt: Ich werde Eure Tränen trinken und die Flasche aufheben. 

Ausgelassen gibt Ernest Hemingway dem Reporter Mario Saavedra einen freundschaftlichen Boxhieb auf den Brustkorb und lässt sich mit Pisco und den Redakteuren ablichten. Dann steckt er die Schnapsflasche in den Bastkorb mit den Vorräten und macht sich auf in Richtung Hafen zu den Booten.

Nach einer erfolglosen Ausfahrt an diesem Tag und Ärger mit einem Gaffer-Boot hat der Schriftsteller sich im Klubhaus

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Reicht Ernest Hemingways Kraft für Cabo Blanco?

Ernest Hemingway im April 1956 auf dem Pazifik vor Cabo Blanco.

Der Kalender zeigt den 15. April 1956, das Datum, an dem Herr und Frau Hemingway in Miami ein Flugzeug besteigen, das sie über Nacht nach Peru bringen wird. Genauer gesagt nach Talara im Norden des Andenlandes. Von dort aus fahren sie mit dem Auto über die Panamericana nach Cabo Blanco, einem kleinen Fischerdorf am Pazifik. Cabo Blanco, ein fischreicher Küstenabschnitt südlich des Äquators, gilt unter Hochseefischern als legendäres Ziel.

Ernest Hemingway, seine Frau Miss Mary und einige Freunde werden 36 Tage und Nächte lang – vom 16. April bis 22. Mai 1956 – im Cabo Blanco Fishing Club wohnen, ganz nah am Meer. Der Schriftsteller wird in diesen fünf Wochen sein pazifisches Nest kein einziges Mal verlassen – außer für seine täglichen Angelausflüge.

Obwohl Ernest Hemingways Leben bis in den kleinsten Winkel ausgeleuchtet wird, ist über die Peru-Episode nicht viel bekannt. Seine Wochen am Cabo Blanco, wenn sie denn überhaupt Beachtung finden, bleiben in den Biografien und Abhandlungen über den bärtigen Autor seltsam konturlos. Vielleicht, weil das Schicksal ihn dieses Mal weit von der Öffentlichkeit wegbringt.

Der prominente Buchautor ist dafür bekannt, dass er mit großem Tamtam durch die Welt reist. Das Deux Magots in Paris, die Lagune in Venedig, die Sanfermines in Pamplona, die Steppen Ostafrikas, alles mit großem Bohei. Doch Cabo Blanco? Was um alles in der Welt macht der Nobelpreisträger, dieser forsche Abenteurer und unermüdliche Frauenheld, in einem abgelegenen Kaff wie Cabo Blanco?

Dieser Aufenthalt in Cabo Blanco wird für den Schriftsteller von großer Bedeutung sein. In seinem Buch Gefährliche Sommer gibt er seinen Lesern einen Hinweis. Der Mann in den Fünfzigern hat Peru als seinen

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Noch mehr Leserstimmen zu ‚Cabo Blanco – Mit Ernest Hemingway in Peru‘

Wolfgang Stock: Cabo Blanco – Mit Ernest Hemingway in Peru. BoD über amazon.de

Ich bin Ihnen sehr dankbar für dieses Buch  – hauptsächlich deswegen,  weil  es Ihnen gelungen ist,  darzustellen,  was  für ein Mensch  Ernesto wirklich war. Ich glaube,  dass ich aufgrund Ihrer Schilderungen und  Ihrer Ausführungen ganz  gut in Ernesto hineinschauen konnte. Mit anderen Worten: Ernesto ist jetzt  für mich verdammt lebendig geworden. 
Hubert M. Wenz-Géronne 

Ein Superbuch. Ich bin sehr sehr beeindruckt von Ihrem Buch. Das kann ich als Hemingway-Fan nur wärmstens weiterempfehlen! Absolut einzigartig!!!
Marcus Stellwag

Als Hemingway Fan seit meinem 14. Lebensjahr bin ich durch eine Lesung von Wolfgang Stock in der Buchhandlung „Lesezeit“ in Düsseldorf auf „Cabo Blanco“ gestoßen. Habe das Buch mit großem Interesse gelesen. Besonders gut fand ich als Psychologin das Einfühlungsvermögen in seine komplizierte Seele. 
Dr. Susanne Altweger

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Das Paradies liegt in Trümmern

Der einst legendäre ‚Cabo Blanco Fishing Club‘ verfällt immer mehr zum Geisterhaus am blauen Pazifik Perus. Cabo Blanco, im März 2016.

Im Oktober 1968 ist Schluss mit lustig. Auf einen Schlag findet die Existenz des Cabo Blanco Fishing Clubs ihr Ende, das exklusive Anwesen am Pazifik muss seine Pforten für die Sportangler schließen. Im März 1954 haben die Mitglieder die Eröffnung ihres edlen Klubs voller Zuversicht gefeiert, doch mehr als 14 Jahre sind dem Fishing Club an der Nordküste Perus nicht vergönnt. Die politische Großwetterlage in dem Andenstaat lässt das extravagante Freizeitvergnügen nicht mehr zu. 

Im Morgengrauen des 3. Oktober 1968 klingeln putschende Offiziere im Präsidentenpalast an der Plaza de Armas in Lima den gewählten Präsidenten Fernando Belaúnde Terry, einen rechtschaffenen bürgerlichen Herrn, aus dem Bett. Sie nehmen den im Volk beliebten Mittfünfziger in seinem Morgenmantel in Gewahrsam und zwingen den liberalen Politiker ins Exil nach Argentinien. Mit dem Putsch der linken Generäle wird in Peru nicht nur der Demokratie, sondern zugleich dem Cabo Blanco Fishing Club der Garaus bereitet. 

Auf den Sturz des Präsidenten Belaúnde Terry folgen zwölf dunkle Jahre. Für protzige Späße wie jene, die im Fishing Club veranstaltet werden, ist in den revolutionären Phantasiegebilden der Obristen kein Platz vorgesehen. Die Militärherren des Generals Juan Velasco Alvarado verstaatlichen die US-amerikanische International Petroleum Company und die englische Lobitos Oil, die Gegend am Pazifik rund um die Bohrtürme erklärt man kurzerhand zu militärischem Sperrgebiet. Die Zufahrt nach Cabo Blanco wird von der Armee bereits hinter El Alto gesperrt, der Fishing Club ist von der Außenwelt abgeschnitten.

Im Putschmonat Oktober stellt der Cabo Blanco Fishing Club die Aktivitäten für seine Mitglieder offiziell ein. In Anbetracht der aufgewühlten Stimmung im Lande würde die Fortführung eines solch elitären Klubs, der zudem von ausländischen Gesellschaftern geprägt ist, mit der Gefahr für Leib und Leben einhergehen. Zwar versucht der Klubpräsident Enrique Pardo Heeren ein halbes Jahr später, im April 1969, andere Teilhaber, Einheimische und Peruaner mit Verbindungen, für das Unternehmen zu gewinnen. Mit dem Ziel, den Fishing Club als Tourismus-Dienstleister neu zu positionieren. Enrique Pardo kämpft um den Klub, doch gegen die revolutionär aufgeheizte Agitation im Land ist nicht anzukommen. 

Die Militärjunta in Lima verfolgt eigene Pläne. Der neue Präsident Juan Velasco Alvarado stammt aus dem nahen Piura, der Vater hat in Talara als Lehrer gearbeitet, der linksgerichtete General kennt sich in der Gegend bestens aus. Sein Obristenregime will den Cabo Blanco Fishing Club zu einem Treffpunkt für die politischen und militärischen Funktionärskader des Landes umgestalten. Doch aus dem schönen Plan wird nichts, niemand kümmert sich so richtig um das Anwesen. 

Nach den Militärs kommen die Ratten. Das Interieur des Klubhauses wird geplündert, die Boote im Hafen verlottern, die ganze Anlage verfällt. Im Jahr 1970 lässt Klubpräsident Enrique Pardo Heeren den Cabo Blanco Fishing Club schließlich aus dem öffentlichen Register streichen. Zermürbt von zahlreichen Anfeindungen, er selbst hat die im Familienbesitz befindlichen Zuckerrohrfarmen in Tumán durch Enteignung verloren, gibt der

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Ein Plastikfisch im Wassertank

Spencer Tracy, der alte Mann, und der Junge Manolín.
Ein kubanischer Hollywood-Film mit Ach und Krach.

Die Bosse aus Hollywood haben alle Register gezogen, damit die Verfilmung von Der alte Mann und das Meer künstlerisch wie auch kommerziell zum Volltreffer gerät. Ein auskömmliches Budget ist bewilligt worden, ein erstklassiger Regisseur unter Vertrag genommen, das Skript hat alle überzeugt, exotische Drehorte sind gefunden worden und der populäre Hauptdarsteller soll einen Kassenschlager garantieren. 

Die für den Spannungsbogen der Handlung bestimmende Filmmusik wird in die Hände von Dimitri Tiomkin gelegt, einem exilrussischen Filmkomponisten, der in den USA einen Filmpreis nach dem anderen einheimst. Die Rolle des Jungen Manolín spielt der sympathische Felipe Pazos jr., der Sohn eines bekannten kubanischen Volkswirtes und Politikers gleichen Namens. Alle Voraussetzungen für einen cineastischen Welterfolg scheinen erfüllt.

In Cabo Blanco hat die Second Unit ihre Sequenzen abgedreht, die Jagdszenen mit dem schwarzen Marlin sind im Kasten und befinden sich in Hollywood zur Begutachtung. Die Dreharbeiten in Nordperu liefen passabel, doch die Hauptarbeit der First Unit auf Kuba entwickelt sich mehr und mehr zu einem Reinfall. In Cojímar und bei Boca de Jaruco geraten die Filmaufnahmen ins Stocken und müssen mehrmals unterbrochen werden, teils wochenlang. Der Film überzieht sein großzügig bemessenes Budget erheblich, das Produktionsstudio aus Los Angeles sieht sich gezwungen, dazwischenzufahren.

Auf Kuba geraten Regisseur Fred Zinnemann und der Hauptdarsteller Spencer Tracy heftig aneinander und Warner Bros., die Produktionsfirma, beruft Zinnemann schließlich ab und ersetzt ihn durch John Sturges. Auch die Ablösung Spencer Tracys steht zur Debatte, Edward G. Robinson soll übernehmen. Um das ganze Filmprojekt herum bricht ein ziemliches Durcheinander aus. Aber irgendwie gelingt es Sturges und Tracy dann doch, den Film mit Ach und Krach zu Ende zu bringen.

Der fertige 86-Minuten-Streifen hält sich mehr oder weniger an Hemingways Romanvorlage. Spencer Tracy spielt den alten Mann auf seinem kleinen Boot, einen kubanischen Fischer, der seit vierundachtzig Tagen keinen Fisch gefangen hat und deshalb salao ist. Als er weitab im Golfstrom dann nach langem Kampf einen Marlin erwischt und sich mit dem erlegten Tier auf die Rückfahrt macht, da wird sein kleines Holzboot von einem Schwarm von Haifischen angegriffen. 

Der entkräftete Fischersmann Tracy erreicht den Heimathafen. Von dem mächtigen Marlin, der auf einer Bootsseite fest vertäut gewesen ist, bleibt nur das von den Haien abgenagte Skelett übrig. Und der alte Mann kehrt zurück in seine armselige Hütte am Dorfhang, um zu träumen, von den Löwen am Ufer.

Als Der alte Mann und das Meer am 11. Oktober 1958 in die amerikanischen Filmtheater kommt, da ist er mit einem Etat von fünf Millionen Dollar einer der teuersten Filme seiner Zeit. Trotz des Geldregens und trotz aller Anstrengungen sieht der fertiggestellte Spielfilm

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Ernest Hemingway lässt niemanden kalt

Wolfgang Stock mit seiner Hemingway-Biografie Cabo Blanco auf Lesereise. Meerbusch, im Mai 2022. Foto: Christian von Zittwitz.

Wolfgang Stock im Gespräch mit Christian von Zittwitz über einen bärtigen Nobelpreisträger von 1954, über seine Hemingway-Biografie Cabo Blanco und über die Vermarktung seines Projektes.

Der ehemalige Cheflektor ECON Wirtschaft befindet sich mit seiner Hemingway-Biografie Cabo Blanco – Mit Ernest Hemingway in Peru auf Lesereise. Nach einer Veranstaltung in der Kaiserswerther Buchhandlung Lesezeit schaute der ehemalige BuchMarkt-Kolumnist in der Redaktion vorbei.

Kann man mit Ernest Hemingway noch jemand hinter dem Ofen hervorlocken?
In Düsseldorf haben wir die Lesezeit voll bekommen.

Was macht den Mann aus, dass man noch heute über ihn redet…
Das Leben des Nobelpreisträgers von 1954 ist so wahnsinnig bunt. Er steht für alles, was so ein Menschenleben ausmacht. Im positiven wie im negativen.

Wo fängt man da an…
Ich habe eine wenig bekannte Episode aus seinem Leben herausgegriffen, eine fünfwöchige Reise nach Peru zu den Dreharbeiten zu Der alte Mann und das Meer. Vor Ort habe ich lange recherchiert und mein Material mit Rück- und Seitenblicken zu einem Psychogramm angereichert. Auf jeder Seite möchte man eigentlich mit der Diskussion beginnen. Dieser seltsame Kerl lässt niemanden kalt.

Sie haben das Buch bei BoD verlegt. Ihre Erfahrungen nach einigen Monaten?
Books on Demand nähert sich immer mehr den Standards der Verlage an. Durch Neuerungen im Druck und die Verzahnung mit Libri merkt der Händler als auch der Kunde fast keinen Unterschied. Druckqualität, Lieferfristen, Remissionsrecht oder Rabatt ­– all das unterscheidet sich wenig von den etablierten Verlagen.

Was war für Sie das stärkste Argument fürs Selfpublishing?
Zeit. Während ich bei den Verlagen an die Programmzyklen gebunden bin, oft mit Wartezeiten von zwei Jahren, kann ich bei BoD von jetzt auf gleich loslegen. Gerade bei Biografien ist Timing wichtig. Jahrestage und Jubiläen gilt es im Auge zu halten.

Und das schwierigste beim Selfpublishing?
Marketing. Das unterscheidet sich nicht von herkömmlichen Verlagen. Das Buch muss zum Leser.

Was funktioniert beim Marketing?
Jeder muss da seine eigene Strategie finden. Ich betreibe das Portal Hemingwayswelt.de mit 3.000 Besuchern jeden Monat. Das ist die Grundlage, die öffentliche Sichtbarkeit, hier trommle ich praktisch jeden Tag. Ansonsten habe ich gute Erfahrungen mit Facebook gemacht.

Was bedeutet das konkret?
Als Autor sollte man versuchen, mit redaktionellen Beiträgen in die geeigneten FB-Gruppen hineinzugehen. Zum Thema Hemingway beispielsweise gibt es ein halbes Dutzend Gruppen und Foren, oft mit Tausenden Mitgliedern. Darüber hinaus gilt es thematisch verwandte FB-Gruppen auszumachen, bei Hemingway beispielsweise amerikanische Literatur, Kuba oder Sportfischen. Das ist eigentlich typisches Mirco-Marketing. Mit bescheidenen Mitteln dorthin gehen, wo die Zielgruppe zu finden ist.

Welche Rolle spielt der Buchhandel?
Ganz besonders freue ich mich über den Zuspruch der Buchhändlerinnen und Buchhändler. Die Empfehlung des Handels ist für mich wie ein Adelsschlag. Lesungen funktionieren beim Thema Hemingway wunderbar. Wobei ich keine Lesung im herkömmlichen Sinn abhalte, sondern einen packenden Vortrag mitbringe, inklusive seltener Fotos. Der Zuspruch ist groß.

Noch immer haftet Print on Demand das Image des ärmeren Bruders an…
Das Image des ärmeren Bruders hat das Selfpublishing mit Professionalisierungs-Schüben zum Glück überwunden. Selbst etablierte Verlage lassen die Backlist über BoD laufen. Und in den aktuellen BoD-Programmen gilt es so manche Perle zu entdecken.

Und wie entdeckt man solche Perlen?
Das Wichtigste ist

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Präsentation: Cabo Blanco – Mit Ernest Hemingway in Peru

Am 11. Mai 2022 findet in der Buchhandlung Lesezeit eine Veranstaltung rund um mein Buch Cabo Blanco – Mit Ernest Hemingway in Peru statt.

In der Buchhandlung Lesezeit in Düsseldorf-Kaiserswerth halte ich am Mittwoch, dem 11. Mai, eine Präsentation rund um mein Buch Cabo Blanco – Mit Ernest Hemingway in Peru. Inhalt, Recherche, Motivation – wie entstand die Hemingway-Biografie Cabo Blanco? Und welche neuen Einblicke erlaubt sie?

Am 15. April 1956 brechen Ernest Hemingway und seine Ehefrau Mary Welsh von ihrem kubanischen Landsitz Finca Vigía in der Nähe Havannas auf zu einer fünfwöchigen Reise nach Cabo Blanco. In dem winzigen peruanischen Fischerdorf sollen die Außenaufnahmen zur Hollywood-Verfilmung von Der alte Mann und das Meer stattfinden.

Gut 60 Jahre nach dem Besuch des Nobelpreisträgers bin ich der Expedition nachgereist. Neben zahlreichen Dokumenten, Fotos und Spuren habe ich Zeitzeugen gefunden, die sich lebhaft an Ernesto und seinen Besuch erinnern können.

In einem einstündigen Vortrag mit vielen seltenen Fotodokumenten möchte ich die abenteuerliche Reise von Ernest Hemingway in das südamerikanische Land nacherzählen. Und zugleich neugierig machen auf die Person Ernest Hemingway und auf sein Werk. Und auch neugierig machen auf das wenig bekannte, aber spannende Land Peru.

Ort der Veranstaltung:
Buchhandlung Lesezeit,
Kaiserswerther Markt 31,
40489 Düsseldorf.
Beginn: 19,30 Uhr.

Ich würde mich freuen, wenn wir uns zu diesem Anlass (Anmeldung über diesen Link) in der Lesezeit sehen würden. 

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Ernest Hemingway in Peru – Vortrag in der Buchhandlung ‚Lesezeit‘ in Kaiserswerth

In der Buchhandlung Lesezeit in Düsseldorf-Kaiserswerth halte ich am 11. Mai 2022 einen Vortrag rund um mein Buch Cabo Blanco – Mit Ernest Hemingway in Peru.

Am 11. Mai 2022 erwartet Sie in der Buchhandlung Lesezeit in Düsseldorf-Kaiserswerth ein spannender Vortrag. Ich werde über die Entstehung und den Inhalt meines Buches Cabo Blanco – Mit Ernest Hemingway in Peru berichten.

Am 15. April 1956 brechen Ernest Hemingway und seine Ehefrau Mary von ihrem Wohnsitz in der Nähe von Havanna auf zu einer mehrwöchigen Reise nach Cabo Blanco. In dem winzigen peruanischen Fischerdorf sollen die Außenaufnahmen zur Hollywood-Verfilmung von Der alte Mann und das Meer stattfinden.

Gut 60 Jahre nach dem Besuch des Nobelpreisträgers bin ich der Expedition nachgereist. Neben zahlreichen Dokumenten, Fotos und Spuren habe ich Zeitzeugen gefunden, die sich so lebhaft an Ernesto erinnern, als sei er gestern um die Ecke gebogen.

In einem einstündigen Vortrag möchte ich die abenteuerliche Reise von Ernest Hemingway in das südamerikanische Land nachzeichnen. Und neugierig machen auf die (erneute?) Lektüre der Werke von Ernest Hemingway. Und auch neugierig machen auf das wenig bekannte, aber hochinteressante Land Peru.

Ort der Veranstaltung: Buchhandlung Lesezeit, Kaiserswerther Markt 31, 40489 Düsseldorf. Beginn: 19,30 Uhr.

Ich würde mich freuen, wenn wir uns zu diesem Anlass (Anmeldung über diesen Link) in der Lesezeit treffen würden. Und einen Daiquirí gibt es oben drauf.

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Er konnte so wunderbar erzählen

Mario Saavedra in seiner Wohnung in Miraflores. Lima, im März 2016.

Mehr als 60 Jahre nach den Ereignissen in Cabo Blanco gerät Mario Saavedra derart ins Schwärmen, als habe sich alles vorgestern zugetragen. „Ernesto war ein großer Freund Spaniens und Lateinamerikas. Hemingway es bienvenido en el Perú, das habe ich deshalb in einem Artikel des El Comercio zu seiner Ankunft geschrieben.“ Hemingway ist herzlich willkommen in Peru. 

In der Hauptstadt Lima lebt Mario Saavedra-Pinón, der in seinem 88. Lebensjahr wacker und guter Dinge auf den Füssen steht, mit klarer Erinnerung an den Nobelpreisträger. „Wir haben viel an der Bar des Fishing Clubs gesprochen, wie Freunde, das waren eigentlich keine Interviews. Es war phantastisch, dass dieser großartige Mann mich wie einen Kollegen behandelt hat“, begeistert sich der peruanische Journalist. 

Ich treffe Mario Saavedra in seiner gemütlichen Wohnung in der Calle Bolognesi in Limas wohlhabendem Stadtteil Miraflores, ein andermal verabreden wir uns im famosen Café Haití an der Plaza Kennedy. Mario ist der letzte Überlebende des Reportertrios aus Cabo Blanco, seine Kollegen von La Prensa und von La Crónica sind schon vor geraumer Zeit verstorben. Die Begegnung mit Ernest Hemingway sollte aus den drei jungen Journalisten einen engen Männerbund fürs ganze Leben schmieden. 

Mario Saavedra-Pinón Castillo, Manuel Jesús Orbegozo und Jorge Donayre Belaúnde, den die Kollegen El Cumpa rufen, werden Freunde und die gemeinsame Erfahrung mit dem Nobelpreisträger begründet eine brüderliche Verbundenheit, auch über ihre aktive Zeit hinaus. Alle drei Peruaner, die einige Tage auf Ernest Hemingway in Cabo Blanco treffen, sollten in ihrem weiteren Berufsleben hochgerühmte Journalisten werden. Mario Saavedra-Pinón wird bei El Comercio und anschließend in seinen letzten 20 Berufsjahren bei dem einflussreichen Wochenmagazin Caretas eine beachtliche Karriere hinlegen. 

Ab 1963 wird er fünf Jahre lang Secretario de Prensa de la Presidencia, der Pressedirektor des legendären peruanischen Präsidenten Fernando Belaúnde Terry, der noch heute von seinen Landsleuten als honoriger Politiker der Mitte Verehrung findet. Im Oktober 1968 wird Belaúnde Terry von einer linken Militärjunta weggeputscht und Mario gleich mit.

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Mario Saavedra mit Ernest Hemingway an der Bar des ‚Cabo Blanco Fishing Clubs‘. Cabo Blanco, im April 1956.

Um zwei Uhr morgens, am 3. Oktober, donnern die Panzer der Putschisten zur Plaza de Armas in Lima. Die Generäle um Juan Velasco Alvarado holen den Präsidenten aus seiner Amtsresidenz, fahren ihn zum Flughafen, wo er in eine Maschine nach Buenos Aires gesetzt wird, ins erzwungene Exil. „Am frühen Morgen erfuhr ich von dem Putsch und hatte auf einmal weder Büro noch Job. Ich habe in aller Öffentlichkeit meinen Rücktritt als Pressedirektor bekannt gegeben und damit meine Verbundenheit zu Belaúnde und der Verfassung gezeigt“, erklärt Mario Saavedra erhobenen Hauptes.

„Und dann zwölf Jahre das Militär“, seufzt der peruanische Journalist voller Schrecken. Er trauert noch heute

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