Curtis L. DeBerg: Traveling The World With Hemingway

Dieses Buch im Überformat ist weit mehr als ein Coffee table book. Man schlägt das fast zwei Kilo schwere Werk auf und taucht augenblicklich ein in die aufregende Welt des Ernest Hemingway. Wir reisen nach Oak Park, einem Vorort von Chicago, wo er 1899 geboren worden ist. Das Sommerhaus am Lake Michigan lernen wir kennen, wo die Familie meist die Sommerferien verbracht hat.

Und so geht es chronologisch weiter auf über 200 Seiten: Italien, Paris, Schruns in Österreich, Madrid, das Bullenrennen in Pamplona, Key West in Südflorida, Havanna auf Kuba, das Sun Valley, wo in Ketchum seine Lebensreise zu Ende gehen sollte. Das Buch entführt uns auf eine Zeitreise, die zugleich eine literarische Reise ist.

Das Werk in englischer Sprache entschlüsselt sich auf drei Ebenen. Da sind zum einen die klug ausgewählten Zitate aus seinen Erzählungen und Briefen, zum zweiten finden wir historische Zeitdokumente und dazu gesellen sich drittens aktuelle Fotografien. Der Spannungsbogen dieser drei Ebenen gelingt Autor und Art Director vorzüglich. Durch die Qualität wird man bezaubert von den Orten, damals wie heute, und bleibt beeindruckt von der klaren Sicht Hemingways auf seine Schauplätze. 

Am allerbesten scheint mir das Kapitel über Paris gelungen. Und in der Tat sind dies jene Jahre gewesen, die den jungen Ernest, noch in den Zwanzigern und vollkommen unbekannt, nachhaltig geprägt haben. In der Stadt an der Seine wird er zum Weltenbummler, hier vollzieht er den Umbruch vom Journalisten zum Schriftsteller, hier entwickelt er seinen ureigenen Stil-Rhythmus für die englische Sprache.

Dieses wunderbare Buch nimmt uns mit an all die Schauplätze dieses Jahrhundert-Autors, es inspiriert den heutigen Leser, so wie diese Orte auch Hemingway inspiriert haben. Der Nobelpreisträger von 1954 ist bekanntlich kein Intellektuelle gewesen, sondern ein

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