Whiskey Glassell

Alfred Glassell jun., Sportangler und Whiskey-Trinker. Und Hemingway-Konkurrent.

Abends am Bartresen, und spätestens da, trinkt Ernest Hemingway seinen Whiskey on the rocks. Der Schriftsteller trinkt dann gegen die Schwermut an. Er will die finsteren Gedanken ertränken.

Das Trinken gehört fest zu seinem Alltag, es ist für den Autor so eine Art Medizin. Ernest Hemingway belohnt sich damit, ebenso wie er damit gegen den Trübsinn anzutrinken pflegt. Er glaubt, ohne den Whiskey nicht Schreiben zu können.

Für Ernest Hemingway gehört Trinken, das Alkohol-Trinken, zum Mann-Sein. Wenn ein Mann nicht trinkt, dann macht ihn das misstrauisch. Am liebsten hat er Menschen um sich, die trinken. Wenn man gemeinsam trinkt, er und seine Freunde, aber auch Fremde, das sind dann seine Glücksmomente.

Ich trinke seit ich fünfzehn bin und es gibt wenige Sachen, die mir mehr Freude bereiten. Wenn man den ganzen Tag schwer mit dem Kopf arbeitet und man weiß, man muss am nächsten Tag wieder arbeiten, was kann deine Ideen zum sprudeln bringen oder die Ideen in andere Bahnen lenken wie ein Whiskey?

Der Alkohol wird zu seinem Begleiter. In guten und schlechten Tagen. Immerzu. Wenn es kalt und nass ist, was kann dich erwärmen? Der Whiskey ist der Elektroschocker, wenn Hemingways Alltag untertourig fährt. Gibt es etwas, das dich schneller ins gute Leben zurückbringen kann als ein guter Rum?

Ernest Hemingway ist es gewohnt, bereits zum Mittagessen ein oder zwei Flaschen Rotwein zu trinken. Einen Valpolicella aus dem Veneto, aus den Tälern nördlich von Verona. Oder einen guten Amarone. Valpolicella und Amarone sind seine beiden Lieblingsweine aus Italien, die hält er auf Finca Vigía immer vor. Abends steigt er dann auf höhere Prozente um.

Der Whiskey belohnt und der Whiskey tröstet. Der Whiskey wird so zu seinem Begleiter durch die Tage. Und wenn Ernest Hemingway fern der Heimat weilt, wird es nicht gerade besser. Wo auch immer, der Whiskey gehört dazu. Zum Mann-sein, zum Marlin-Angeln, zum Spaß haben.

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