Ernest Hemingway fängt oft schon am Vormittag mit den Prozenten an, meist Whiskey oder Gin, zum Mittagessen ist er es dann gewohnt, ein oder zwei Flaschen Rotwein zu trinken. Einen Valpolicella aus dem Veneto, aus den Tälern nördlich von Verona, am liebsten. Oder einen guten Amarone. Valpolicella und Amarone sind seine beiden Lieblingsweine aus Italien, einige Flaschen davon hält er auf Finca Vigía immer vor. Später am Abend steigt der Schriftsteller dann auf härtere Sachen um.
Auch in den Bars sitzt er am liebsten vor einem Glas Amarone oder Veronese-Wein, jedenfalls wenn er in Italien weilt. Anderswo eher ein Glas Gin oder Scotch, auf Kuba meist den Daiquirí. Dann trinkt er – zusammen mit Freunden – den halben Laden leer.
Auch zuhause muss immer Wein vorrätig sein. Die Finca Vigía funktioniert fast wie ein kleines Unternehmen, stolze 4.000 Dollar verschlingt ihr Unterhalt jeden Monat, ein kleines Vermögen für die damalige Zeit. Die zahlreichen Angestellten, dazu Ernest Hemingways Großzügigkeit, der gut gefüllte Weinkeller, die Lebensmittel, die in großen Mengen aus dem Warenhaus Casa Gallareta in Havanna oder dem amerikanischen Lebensmittelladen Morro Castle herbei gebracht werden. Ob französische Clairets oder iranischen Kaviar – die Hemingways lassen sich ihre Prasserei einiges kosten.
Ernest Hemingway hat seinen eigener Kopf, selbst beim Mineralwasser. Der Nobelpreisträger trinkt nur Perrier, sein französisches Lieblingswasser, das hat er in Havanna stets vorbestellt und lässt sich am entlegenen Winkel der Welt immer genügend Flaschen liefern. Gerade beim Trinken besitzt Ernest Hemingway feste Standpunkte, er nimmt die Sache mit dem Alkohol ziemlich ernst.
Er mag den Whiskey, einen guten Scotch, Johnnie Walker, auf Kuba natürlich den tropischen Daiquirí. Ernest hat seine Prinzipien beim Saufen: „Whiskey und Gin sind okay. Rum ist perfekt, ein guter italienischer oder spanischer Wein ebenso, den aber lieber zum Essen. Nur Bier mag ich nicht, schmeckt wie Pferdepisse.“
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