Auf Huldigungen an diesen amerikanischen Ausnahme-Autor stößt man in aller Welt, nicht nur an einem Ort wie bei anderen, sondern verstreut über die verschiedensten Länder und Kontinente. Auch die Menschen erinnern sich an diesen Rabauken, als ob sie ihn gestern zu Gesicht bekommen hätten. Dieser Schreiber mit Namen Ernest Hemingway wird verehrt, tief und innig, wie kein Zweiter.
Besonders an den Plätzen, die sein Leben und Wirken prägten, stößt man noch heute auf seine Spuren. In Pamplona und Madrid, in Venedig und in Fossalta, hoch in den Alpen oder im tiefen Schwarzwald wird an seine Person und an das Werk gedacht. In Paris und Istanbul, in der Karibik, in Key West und in den Rocky Mountains, an der Pazifikküste Südamerikas oder auch in Afrika finden sich vitale Zeichen der Huldigung.
Doch nicht nur an Orten bleibt er in Erinnerung. Auch auf Briefen. Rechts oben. Möglicherweise ist Ernest Hemingway derjenige Autor, dem die meisten Postwertzeichen weltweit gewidmet worden sind. Was gleichermaßen hier auffällt: nicht nur in einem Land oder wenigen. Sondern rund um den Globus. Die Zuneigung zu diesem Mann aus Oak Park, einem Vorort von Chicago, ist allgegenwärtig.
Die Verehrung für Ernest Miller Hemingway bleibt ein Phänomen. Dieser Nobelschreiber vom Michigan-See hat sein Wirken weit und tief gestreut. Dieser Kerl, der sich am Ende selbst erschossen hat, ist durch nichts kleinzukriegen. Der fortwährende weltumspannende Radau um seine Person zeigt, Ernesto ist quicklebendig, obwohl er doch schon so viele Jahre tot ist.
Wahrscheinlich ist dieser Mann deshalb nicht kaputtzukriegen, weil er nicht nur wie ein Titan geschrieben hat, sondern weil er zudem ein ziemlich buntes Leben sein eigen nennt. Ein Leben, so energisch und verausgabend, dass wir nicht wissen, ob wir diesen Menschen dafür bewundern oder bedauern sollen. Zudem hat er seine Biografie ohne jede Hemmung ins Schaufenster der Öffentlichkeit gestellt. Mutig, bei solch einem Lebenswandel.
Mit den Briefmarken ist die Verehrung dieses Schriftstellers im Alltag der Menschen angekommen. Gerade Länder, die Ernest Hemingway besonders geliebt hat, tun sich in postalischer Ehrerbietung hervor. Es sind Landstriche, die er bereist und über die er geschrieben hat. Nicht nur oberflächlich. Vielmehr ist er monatelang hineingetaucht in sein Gastland, mit dem Ziel, die Sitten und die Verlockungen der fremden Kultur aufzusaugen. Ernest war immer neugierig und hat über seine Entdeckungen und Gefühle geschrieben.
Seine Reisen sind immer mehr gewesen als flüchtiges Sightseeing oder ein hastiges Weltenbummeln. Es verbirgt sich eine tiefe Zuneigung dahinter. Ja, man kann die Besuche fremder Länder bei einem Menschen mit solchem Tiefgang als Liebesbekundung bezeichnen. Kuba, Spanien, Italien. Im Süden liegen die Regionen seines Herzens. Hier möchte er leben und vielleicht mochte er hier auch begraben werden – irgendwo in Ronda, auf dem Friedhof von Pamplona oder in Kuba unter einer Ceiba. Obwohl alles dann ganz anders gekommen ist.
Die Zuneigung zu seinen Orten, Plätzen und Ländern wird nun zurückgezahlt. Für alle und jeden sichtbar. Die Staaten verneigen sich vor Ernest Miller Hemingway. Auf Briefmarken. Als sympathische Pointe bleibt zu vermerken, dass dieser Schriftsteller, der immerfort unterwegs gewesen ist, nun nicht aufhört, um die Welt zu reisen. Auf den Briefen.
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