Auf den Fersen von Ernest Hemingway

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Der schönste Hemingway-Satz: Die Fiesta explodiert

„Sonntagmittag, 6. Juli, explodierte die Fiesta. Anders kann man das nicht nennen. Den ganzen Tag waren Leute vom Land in die Stadt gekommen, aber sie wurden von der Stadt absorbiert und fielen nicht weiter auf. Der Platz lag so still in der heißen Sonne wie an jedem anderen Tag. Die Bauern waren in den Weinläden der Außenbezirke. Dort tranken sie und machten sich für die Fiesta bereit. “

Ernest Hemingway: Fiesta, 1926

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Der schönste Hemingway-Satz: Verzweiflung

Writers are desperate people and when they stop being desperate they stop being writers.

Schreiber sind verzweifelte Menschen und wenn sie aufhören, verzweifelt zu sein, dann hören sie auf, Schreiber zu sein.

Ernest Hemingway
Death in the Afternoon

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Der schönste Hemingway-Satz: Was da ist…

„Now is no time to think of what you do not have. Think of what you can do with that there is.“

Jetzt ist nicht die Zeit, an Dinge zu denken, die du nicht hast. Überleg dir, was du mit dem anfangen kannst, was da ist.

Ernest Hemingway
Der alte Mann und das Meer

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Ernest Hemingway: Liebe – schnörkellos

Ernest Hemingway, 1929: In einem anderen Land.

Wie kein anderer Autor beherrscht Ernest Hemingway die Kunst des einfachen und knappen Satzes. Eine Prosa, die sich kurz und flott liest, die jedoch hinter jeder Zeile mehr meint, als im bloßen Text gesagt wird. Diese zugeknöpfte Kühle der Sprache passt nicht nur zu seinen einsamen Helden, sondern drückt zugleich die Empfindungen vieler Menschen im tagtäglichen Gefühlschaos aus.

– „Und du wirst mich immer lieben?“
– „Ja.“
– „Und der Regen ändert nichts daran?“
– „Nein.“

Für viele Autoren der Lost Generation werden diese Aneinanderreihung kurzer Aussagen und die kargen Dialoge typisch. Sie bauen Sätze, die von der Redefaulheit ihrer Protagonisten geprägt ist, weil die von der Welt und wohl auch von sich selbst enttäuschten Romanhelden ihre Befindlichkeit und Gefühle nur ungern ausbreiten.

Der Leser jedoch weiß Bescheid. Denn aus seiner Lebenserfahrung heraus versteht er, unter die Wasseroberfläche dieses Eisberges – so bezeichnet man Hemingways Stilistik – zu blicken. Ernest Hemingway kultiviert in all seinen Romanen diese nüchterne Linie. Er glaubt an einen literarischen Purismus, der sich von allem Überflüssigen zu befreien hat.  

Von Anfang an bringt der bärtige Amerikaner aus dem Mittleren Westen diesen literarischen Lakonismus zur Entfaltung. Kein Satz-Dompteur beherrscht die klare Prosa so wie Ernest Hemingway, keiner kann die Dialoge so kühl und lapidar halten. Ernest Hemingways trockener Stil huldigt einem literarischen Schweigen bei dem gerade jenes interessant wird, was nicht ausgesprochen wird.

Ernest Hemingway versteht sich als Handwerker, dessen Vorgabe es ist, knapp und nüchtern zu skizzieren. Wenn ich anfing, kompliziert zu schreiben oder wie einer, der etwas bekanntmachen oder vorführen will, erkannte ich, dass ich die Schnörkel oder Ornamente ausmerzen und wegwerfen und mit dem ersten wahren einfachen Aussagesatz anfangen konnte, den ich geschrieben hatte. 

Diese Beschränkung Hemingways auf das Wesentliche bietet dem Leser eine einmalige Chance: mit eigener Imagination seinen Platz in der Handlung zu finden. Show the readers everything, tell them nothing, sag dem Leser nichts, aber zeige ihm alles auf, nach diesem Prinzip funktioniert Hemingways Prosa. Es ist die große Kunstfertigkeit, bloß zarte Striche zu ziehen.

Man soll eben nicht alles

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Der schönste Hemingway-Satz: Paris lohnt immer

Ernest Hemingway Paris
Paris geht niemals zu Ende, und die Erinnerung an jeden einzelnen Menschen, der dort gelebt hat, unterscheidet sich von der an jeden anderen. Wir sind immer dorthin zurückgekehrt, egal, wer wir waren oder wie es sich verändert hatte oder unter welchen Schwierigkeiten oder mit welcher Bequemlichkeit es zu erreichen war. Es hat sich immer gelohnt, und wir bekamen immer etwas zurück für das, was wir mitgebracht hatten.
Ernest Hemingway: Paris – Ein Fest fürs Leben.

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Der schönste Hemingway-Satz: Hadley, die Glückliche

Hemingway Ernest Hadley Paris
Die Geschichten in diesem Buch sind erfunden. Ich habe viel weggelassen und verändert und herausgestrichen, und ich hoffe, Hadley versteht das. Sie wird sehen, warum ich das hoffe. Sie ist die Heldin und die Einzige, die ein Leben hatte, das gut ausgegangen ist .
Ernest Hemingway: Paris – Ein Fest fürs Leben

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Der schönste Hemingway-Satz: unverwundbar in Paris

Ernest Hemingway Paris
Paris hat nie ein Ende, aber vielleicht vermittelt Ihnen dieses Buch etwas Wahres über die Menschen und Orte und das Land zu der Zeit, als Hadley und ich uns für unverwundbar hielten. Aber wir waren nicht unverwundbar…
Ernest Hemingway: Paris – Ein Fest fürs Leben.

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Die bunte Welt der Hemingway-Briefe

The Letters of Ernest Hemingway bei der Cambridge University Press.

Es ist ein Vorhaben, das mir jede Menge Respekt abringt. The Hemingway Letters Project. Eine Sammlung aller Briefe des Ernest Hemingway. Auf voraussichtlich 17 Bände ist das mehrjährige Buchprojekt angelegt. Alle Ausgaben mit Hunderten von Seiten, allein der Band Nummer 4 ist ein Ziegelstein von gut 800 Seiten.

Ernest Hemingway, wir wissen es, hat die schönste Prosa weit und breit geschrieben, dieser Schreiber hat das 20. Jahrhundert mit wunderbaren Romanen und lakonischen Kurzgeschichten bereichert. Auch ein wenig Poesie, seltsame Gedichte und anstößige Verse, sind von ihm bekannt, wir legen gütig den Mantel des Schweigens darüber. Was die wenigsten wissen: Der Nobelpreisträger von 1954 ist auch ein enorm fleißiger Briefeschreiber gewesen.

Etwa 6.000 Briefe von ihm sind bekannt, 85 Prozent davon bisher nirgends veröffentlicht. Die Cambridge University Press unternimmt die Kraftanstrengung, diese umfangreiche Korrespondenz als Sammel-Edition nach und nach herauszugeben. Das Projekt zählt auf die Unterstützung der Ernest Hemingway Foundation and Society, auch der letzte noch lebende Sohn, Patrick in Montana, hat seinen Segen erteilt. Alle zwei Jahre soll ein neuer Band erscheinen. Irgendwann, so gegen 2050 dürften dann, wenn Gott will, alle Hemingway-Briefe veröffentlicht sein. 

Ernest Hemingway (1899-1961) hat von Kindesbeinen an geschrieben, sein erster Brief datiert von Anfang Juli 1907, da ist der Knirps gerade einmal sieben Jahre alt. Es ist eine Notiz an den geliebten Vater Clarence. Dear Papa, I saw a mother duck with seven little babies. Er habe eine Mutterente gesehen, mit sieben kleinen Babies. Dieses Dokument eröffnet den Band 1, mittlerweile hat man sich vorgerobbt bis zu Band 5, der die Jahre von 1932 bis 1934 abdeckt. 

Sandra Spanier von der Pennsylvania State University koordiniert dieses aufwändige wie schwierige Vorhaben. Ein Team aus dem US-amerikanischen Uni-Betrieb steht dahinter, in sorgsamer Herangehensweise und mit tüchtigen Händen. Die Bände erfüllen höchste akademische Ansprüche, jede Seite wird mit akribischen Fussnoten versehen, ebenso finden sich bibliographische Hinweise und übersichtliche Zeittafeln.

Das Vorhaben ist ehrenwert. Denn die Briefe des Ernest Hemingway sind nicht irgendein belangloses Geschreibsel oder kurze Grüsse aus der Ferne. Nein, Ernest Hemingways Briefe beinhalten den Austausch mit der Familie und den Freunden, Zwiegespräch mit den Kollegen oder Mitteilungen an Geschäftspartner. Jeder Brief kommt mir vor wie ein winziges Puzzle-Teil, das sich mit der Zeit zu einem umfassenden Psychogramm dieses Menschen zusammensetzt.

Ernest Hemingways Korrespondenz zeugt von Disziplin und Ehrgeiz. Jeder einzelne Brief ist persönlich auf den Empfänger zugeschnitten und originell formuliert von diesem Literatur-Giganten. Aber Obacht: All die Briefe-Konversation ist bisweilen ein Tick schärfer, frecher und vorlauter als er sich dies in seiner Prosa hat erlauben können.

Dieses voluminöse Projekt zeigt, welch emsiger (Briefe-) Schreiber dieser Schnapsbruder aus Oak Park gewesen ist. Etwa 6.000 Brief auf 40 Erwachsenenjahre umgelegt, bedeuten 150 Briefe pro Jahr. Man fragt sich, wo da die Zeit bleibt zum

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Der schönste Hemingway-Satz: Das Wetter

„Denken Sie an das Wetter in Ihrem verdammten Buch – Wetter ist sehr wichtig.“ Ernest Hemingway

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Der schönste Hemingway-Satz: Afrika wird zerstört

Ein Kontinent altert schnell, sobald wir kommen. Die Eingeborenen leben mit ihm in Harmonie. Doch der Fremde zerstört… Ernest Hemingway, Die grünen Hügel Afrikas, 1935.

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