Platz 10: Sun Valley Lodge, Ketchum
Nach dem Spanischen Bürgerkrieg, im September 1939, reist Ernest das erste Mal in das Sun Valley. In jenen Jahren ist Ketchum noch ein schläfriges Bergarbeiternest in Idaho von gerade einmal 100 Bewohnern. Oberhalb des Dorfes wohnt der Schriftsteller in der 'Sun Valley Lodge'. Er wird in den nächsten Jahren immer wiederkehren und in Ketchum seine Lebensreise beenden.
« von 10 »

Er hat ein schönes Zuhause. Finca Vigía, für ihn das Paradies auf Erden, dient als Idyll des Rückzugs und der Tollheit zugleich, ein tropischer Garten Eden auf Kuba, der alles bietet, was ein Mann zum glücklich sein so braucht. Ernest Hemingway liebt die Hitze, Klimaanlagen oder Ventilatoren bleiben bei ihm meist ausgeschaltet. Die glutheißen Tropen sind seine Sonnen-Tankstelle für die kühle Welt da draußen.

Für seine Reisen nach Italien und Spanien, für seine Abenteuer und Eskapaden. Die Liste der Länder, die Ernest Hemingway bereist, ist lang. Und zwar wirklich bereist, nicht nur mit dem Finger über den Globus. Mit Haut und Haaren eingetaucht in die fremde Welt. Der Amerikaner aus Chicago hat 21 Jahre auf Kuba gelebt, sieben Jahre in Paris. Italien und Spanien kennt er wie seine Westentasche. Dutzende Länder in Europa hat er kreuz und quer durchstreift. Afrika und Asien hat er besucht für viele Monate. 

Seine Erzählungen sind verbrieft. Ernest Hemingway ist kein Autor, der vom Pferd erzählt. Natürlich, ein wenig Aufplustern und Aufblasen. Große Reden schwingen und auf den Putz hauen, auch das kann er. Allerdings mehr im wirklichen Leben als in seinem Werk. Den dicken Maxe macht er an der Theke, nicht zwischen zwei Buchdeckeln.

Für einen Schriftsteller ist Ernest Hemingway ein ziemlich aktiver Mann. Fischen, Jagen, Boxen. Kein Bursche für den Poetenturm. Vor allem jedoch das Reisen in die Ferne. Es ist nicht nur das Reisen an sich. Eine innere Haltung muss dazukommen. Der Wille zum neugierigen Beobachten. Und bei einem wie Hemingway ist da noch lange nicht Schluss. Manchmal erfordert das Schreiben auch ein aktives Zutun. 

Vor allem liebte er die Stille dieser Gegenden, so wie er auch woanders den Rückzug in die Beschaulichkeit bevorzugt, wenn er nicht gerade auf Reisen ist. Kuba ist ein ewiger Hochsommer. In Europa, in Paris, machen sich die Abläufe der Jahreszeiten deutlich bemerkbar. Ewiger Hochsommer geht gegen alle Regeln, und ist auch spannungslos. Ernest Hemingway muss hinaus in die Welt. Mit einem guten Hotel als Stützpunkt für das neue Glück

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