Das Portal zu Leben und Werk von Ernest Hemingway

Autor: Wolfgang Stock Seite 1 von 68

Ärger im Autoren-Himmel wegen Ernest Hemingway

Hemingway in Heaven
Hemingway im Himmel
Der Heiligenschein steht diesem kernigen Mannsbild nun wirklich nicht. Foto: AI-ChatGPT.

Mitte Oktober 1954 erreicht Petrus im Autoren-Himmel eine Nachricht aus Stockholm. Das Königliche Komitee beabsichtige, dem US-Amerikaner Ernest Hemingway den Nobelpreis für Literatur zu verleihen. Ob Einwände bestehen?

Eilig beruft Petrus den Ältestenrat der Nobelautoren ein. Und da sitzen die Giganten der Sprache an einem Tisch über den Wolken und sind gespannt. Verehrte Damen, meine Herren, hebt Petrus an, der Nobelpreis soll in diesem Jahr an den Kollegen Ernest Hemingway gehen. Die schwedische Akademie möchte unsere Meinung dazu.

Schrecklich, ergreift Thomas Mann als Erster das Wort, ganz grauenvoll. Im Grunde seines Herzens ist der Kerl ein ungehobelter Plebejer. Wer kann mir etwas über seine Familie sagen?
Petrus wirft einen Blick in die Unterlagen. Der Vater war Arzt in einem Vorort von Chicago, die Mutter Opernsängerin.
Entsetzlich, jammert Thomas Mann. Alles Kleinbürger. Lässt sich nicht ein Fürst in der Ahnengalerie finden?
Ach, Thomas, Du mit deinem Aristokraten-Fimmel, fährt ihm Luigi Pirandello in die Parade, in Amerika gibt es keine Fürsten.
Dann wenigstens ein Graf, lässt der Mann aus Lübeck nicht locker.

Der Bursche hat keinen Humor, meint George Bernard Shaw, ich kenne nicht eine einzige Stelle in seinen Büchern, wo ich gelacht hätte. Vollkommen sauertöpfisch, dieser Herr.

Noch schlimmer, er ist ein Bourgeois durch und durch, meldet sich nun Sinclair Lewis. Die Arbeiterklasse kommt nicht vor in seinem Werk, auch Berufsprobleme scheinen nicht existent. Soziale Kämpfe gibt es nicht, stattdessen Kämpfe mit Stieren. Meine Damen und Herren, diese gesellschaftliche Ignoranz dürfen wir nicht auch noch befördern.

Ehrlich gesagt, mir gefällt sein Lebenswandel nicht. Der Alkohol. Und wie er die Frauen behandelt, hebt jetzt Pearl S. Buck an, alles bis zum Exzess. Er ist nicht mehr als ein Alkoholiker. Kein Schriftsteller, der trinkt. Sondern ein Säufer, der schreibt.

Aber er mag Lateinamerika, wirft Gabriela Mistral zaghaft ein. Er lebt auf Kuba, kennt Mexiko und Peru. Hoffentlich kommt er auch einmal nach Chile. Papperlapapp, Gabriela, er ist ein Macho, fährt ihr John Galsworthy in die Parade. Er lebt gerne in euren Breiten, weil er da für seine Frauengeschichten und die Säufertouren auch noch Beifall bekommt. Das ist der einzige Grund.

Er ist kein Humanist, raunt Hermann Hesse mit leiser Stimme, es fehlt mir die philosophische Tiefe bei dem Mann. Ich glaube, wir hätten uns nicht verstanden, wenn er mich in Montagnola besucht hätte. Große Bedenken von meiner Seite, wegen flatterhaftem Charakter und weltanschaulicher Oberflächlichkeit.

Hemingway und Nobelpreis, das geht überhaupt nicht. William Faulkner setzt einen ernsten Gesichtsausdruck auf. Ich bleibe der beste amerikanische Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Daran sollte man keine Zweifel lassen. Wenn dann ein Amerikaner an der Reihe ist, würde ich auf jeden Fall John Steinbeck vorziehen.

Petrus hat eine solch vehemente Kritik nicht erwartet und ist ratlos.

Nun ergreift der Ehrenpräsident Johann Wolfgang von Goethe, kooptiertes Mitglied auf ewig, das Wort: Meine verehrten Damen und Herren, Sie vergessen bei Ihrer Kritik eines: die Menschen mögen ihn. Sie lieben ihn und lesen ihn. Er verkauft mehr Bücher als wir alle zusammen. Und er hat gegen Franco und Hitler gekämpft. Die kleinen Sünden, nun ja,

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Das grausame Ende von Pauline Pfeiffer Hemingway

Pauline Pfeiffer
Ernest Hemingway
Ernest Hemingway und Pauline Pfeiffer auf ihrem Hochzeitsfoto. Paris, am 10. Mai 1927. Credit Line: Ernest Hemingway Collection. John F. Kennedy Presidential Library and Museum, Boston.

Die kapriziöse Pauline tritt selbstbewusst auf als Frau von Welt. Allzeit in schicker Garderobe, dezent geschminkt, unaufdringlicher Schmuck. Sie gefällt sich darin, die Extravaganz ihrer Persönlichkeit zu betonen. So wie sie mag man sich ein Mannequin im Paris der 1930er Jahre vorstellen: Grazil, ein wenig blasiert, ausgefallen im Kleidungsstil, eine gertenschlanke Figur, sie wiegt gerade einmal 52 Kilogramm, zarte Gesichtszüge, ein schwarzer Pagenkopf.

Der Anfang von Ernests Ehe mit Pauline gestaltet sich noch ganz nett und entspannt. Nach den materiell spärlichen Jahren in Paris genießt der Autor den üppigen Wohlstand der Pfeiffer-Dynastie. Die frisch Vermählten werden von der Familie ausgehalten wie verwöhnte Millionärskinder. Onkel Gus schenkt ihnen ein Herrschaftshaus in Key West, er bezahlt die Safari nach Nordafrika, das Ehepaar bekommt es vorne und hinten hineingesteckt.

In Paris läuft es zwischen den beiden noch gut. Doch in Key West kann der Autor sich nicht an das Bonzendasein gewöhnen. Dies ist nicht Ernest Hemingway, der kernige Bursche vom Michigan See. Er wirkt unglücklich, irgendwie fehl am Platz. Er sieht sich als Schriftsteller, nicht als Dandy. Die Affären häufen sich, er tut sie als eine Art Notwehr ab. Zum Schluss schickt Ernest seiner reichen Gattin die Scheidungspapiere. In Form einer Kurzgeschichte. Schnee auf dem Kilimandscharo.

Diese Short Story, im August 1936 erstmals veröffentlicht, ist ein Tiefschlag für Pauline. Der umtriebige Abenteurer hat die Schnauze voll von der erzkatholischen Gattin und dem wohlfeilen Brimborium. Durch die Blume seiner Prosa lässt er verlauten, er habe seine Seele verkauft. Ernest will einen Schlussstrich ziehen unter diesen Irrtum. Sein Blick richtet sich bereits auf eine neue Flamme – ihr Name ist Martha.

Mit der umtriebigen Journalistin Martha Gellhorn wird ihm bewusst, wie sehr ihn diese Ehe in eine Sackgasse manövriert hat. Er ist angezogen worden von der Laszivität des Models, nachdem ihn die Ehe mit Hadley und das Leben mit dem Sohn John in Paris eingeengt hat. Doch plötzlich hat er – nach den ersten Tornados der Leidenschaft – eine weitere Ehe an der Backe, mit zwei weiteren Söhnen. Auch diese Ehe – sie dauert offiziell von 1927 bis 1940 – fährt Ernest voll gegen die Wand.

Pauline Pfeiffer verbringt den Rest ihres Lebens in dem herrschaftlichen Haus in der Whitehead Street 907 und heiratet kein weiteres Mal. Ernest Hemingways zweite Ex-Ehefrau eröffnet in Key West das Bahama House, ein Geschäft für Raumausstattung, und macht in amerikanischen Zeitungen und Zeitschriften Werbung für Johnson’s Wax, das Fußböden und Möbel gepflegt erscheinen lässt.

Die tapfere Pauline bleibt sesshaft und verreist höchst selten, ab und an nach Kalifornien, wo ihre Schwester Virginia mit Lebensgefährtin in Los Angeles lebt. Im Grunde ihres Herzens ist sie ein gutbürgerlicher Charakter, der extravagante Charme in Paris hat alle getäuscht. Die anstrengende Partnerschaft mit dem Schriftsteller hat Pauline hinter sich und anstrengende Jahre mit den beiden Söhnen, insbesondere mit Gregory, vor sich.

Am 29. September 1951 wird der 19-jährige Sohn Gregory, der jüngste Hemingway-Spross, vollgepumpt mit Drogen, von der Polizei auf der Damentoilette eines Kinos festgenommen, in Frauenkleidern. Ernest macht seiner ehemaligen Frau am Telefon laute Vorwürfe, sie versage in der Erziehung des feinsinnigen Gregory, des schwarzen Schafs in der Familie, wie er meint. Pauline, bei ihrer Schwester Jinny in deren Haus in den Hollywood Hills, und mit dem Sohn in einer Arrestzelle, bekommt heftige Bauchkrämpfe.

Gegen Mitternacht wird sie als Notfall ins St. Vincent’s Hospital eingeliefert. Die zweite Mrs. Hemingway, ohnehin von kränklicher Natur, verblutet innerlich im Schockzustand am 1. Oktober 1951 auf dem Operationstisch an einer seltenen Tumorkrankheit der Nebenniere. Der Tumor stößt in jener Nacht eine solche Menge an Adrenalin aus, der zusammen mit dem hohen Blutdruck, zum

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Ernest Hemingway – die Liebe des Macho

Ernest Hemingway
Ariana Ivancich
Kuba
Wenn Liebe und Tod eng beieinander liegen. Ernest Hemingway und seine platonische Geliebte Adriana beim Tontaubenschießen im Oktober 1950 auf Kuba. Credit Line: Ernest Hemingway Collection. John F. Kennedy Presidential Library and Museum, Boston.

Ernest Hemingway hält harte Kost bereit für den Leser. The world breaks every one and afterward many are strong at the broken places. But those that will not break it kills. It kills the very good and the very gentle and the very brave impartially. So mag seine Sicht auf die Dinge des Lebens sein. Der Mensch im andauernden Kampf ums Überleben, Ausgang ungewiss. Die Welt zerbricht jeden, und nachher sind viele stark an den zerbrochenen Orten. Doch diejenigen, die nicht zerbrechen wollen, die werden getötet. Und es trifft immer die Besten und die Sanftmütigsten und die Tapfersten, ohne Unterschied.

Betont maskulin kommen seine Prosa und die Plots daher. Toreros werden aufgespießt, Unsicherheiten im Alkohol ertränkt, Schlachten werden geschlagen, Tote sind zu beweinen. Dennoch wirkt Ernestos Kosmos zart und zerbrechlich. Seine Macho-Welt scheint nicht so gefestigt, dass sie all den Herausforderungen eines Lebensweges trotzen würde. Stier und Torero sind beide todgeweiht. Diese Todesweihe wird zum Wesensmerkmal in seinem Leben und zugleich zu einer krankhaften Manie.

Kein Kraut, das dagegen gewachsen ist. Vielleicht nur die Liebe. Um diesem Mysterium auf den Grund zu gehen, ist er Schriftsteller geworden. Deshalb schreibt Ernest Hemingway über den Tod und über die Liebe und über das Leben. Hinter all den Verletzungen und Niederlagen keimt ein zarter Blütenkelch. Selbst wenn er scheitert. Diese zwiespältigen Gefühle von Hemingways Helden sind dem Leser nicht fremd, denn es sind ebenso seine Gefühle.

Der Mann vom Michigan See beschreibt das Leben, wie es ist: Die anstrengende Suche nach Liebe und Anerkennung. Versuch, Irrtum und dann der Misserfolg. Oft genug hat er es in seinem Privatleben probiert und hat Schiffbruch erlitten. Und siehe da, trotz aller Pleiten hat er einen neuen Versuch gewagt. Und ist abermals gescheitert. Was treibt ihn an und lässt ihn hoffen?

Als Vision leuchtet die Liebe, die Liebe in allen Facetten. Auch das Herumtollen in fernen Gegenden gehört zu seinem Universum der Leidenschaft. Bei Hemingway umfasst die Liebe ebenso die Liebe nach fremden Ländern. Er liebt das Reisen und den Besuch unbekannter Gefilde. Machen Sie sich einen Spaß und ersetzen den geografischen Begriff Paris in seinen Roman durch das Wort Liebe. Die Liebe ist ein Fest fürs Leben.

So wird Italien für ihn immer nach Hingabe riechen und schmecken. Nach Agnes und Adriana. Die Leichtigkeit des italienischen Alltags wird Ernest Hemingway allzeit mit einer tiefen Herzenswärme in Verbindung bringen. Mit einer Wärme, die er in seiner kalten Heimat schrecklich vermisst. Italien wird für den Mann aus Chicago zeitlebens für jene Sehnsucht stehen, die hilft, all die Verletzungen zu vergessen.

Die Liebe hebt den Druck auf das Individuum auf, denn die echte Liebe kennt keine Erwartung und stellt keine Anforderung. Sie ersetzt Einsamkeit durch Innigkeit. Einsam will er nicht sein. Sein Trauma. Ernest Hemingway hasst die Einsamkeit, denn seine Einsamkeit endet in Verlorenheit. Seine Romane können gleicherweise als Schreie gegen die Verlassenheit gelesen werden. Als Hilferufe eines Mannes, der sich tief innen einsam fühlt.

Große Literatur sei ein einsames Geschäft, hat er gesagt, und vielleicht meint er nicht nur die Literatur, sondern zugleich das Leben. Wenn zwei Menschen sich wirklich lieben, dann ist dies ein starkes Gefühl, stärker als jede Einsamkeit und Verletzung. Deshalb sucht er – wo auch immer – nach Zuneigung und nach Hingabe. Nach der unsterblichen Liebe. Nach der Liebe, die über den Tod hinaus besteht.

Die richtige Liebe unterscheidet nicht mehr zwischen Körper und Geist und Seele. Die Liebe ist mehr als Trieb, Herz und Leidenschaft. Die wahre Liebe umarmt alles: das Verlangen, alle Gefühle, die Naturverbundenheit, das Ideal. Als Romantiker hört Ernest nicht auf, an das

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Ernest Hemingway im ‚Café de Flore‘ von Paris

Café de Flore Paris
Das Café de Flore steht für die Lebenslust in Paris. Irgendwie fühlt es sich an wie das Wunsch-Entree zum Himmelreich. Foto: W. Stock.

In Frankreich wird der junge Ernest Hemingway in einen Kontrastkosmos geschleudert. Das bigotte Vorstadt-Leben von Chicago hinter sich lassend, verwandelt sich der 22-jährige Amerikaner schon nach wenigen Tagen in Saint-Germain-des-Prés zum prächtigen Bonvivant. Der Korrespondent des Toronto Star genießt die aufregende Zeit als Reporter und die angenehmen Seiten als Flaneur. Alles geschieht mühelos, ohne eigenes Zutun, in Paris wird man wie von Zauberhand hineingeworfen in ein Paradies der Lebenslust.

Die Metropole an der Seine ist in den 1920er Jahren für einen Burschen, der in der calvinistischen Enge des amerikanischen Mittelwestens aufgewachsen ist, ein diesseitiger Vorgeschmack auf alle Sinnenfreuden. Während in der Heimat Wirtschaftskrisen, Mafia und Prohibition seit geraumer Zeit die gute Laune verderben, hocken die aus dem Land vertriebenen Intellektuellen in den Pariser Straßencafés und nippen an einem roten Cabernet Sauvignon.

Das Café de Flore befindet sich im quirligen 6. Arrondissement, im südlichen Rive Gauche, genau gegenüber von der Brasserie Lipp. Das Flore, 1887 gegründet, ist eines der ältesten Kaffeehäuser der Stadt. Seinen Namen verdankt es einer Skulptur der Blumen-Göttin Flora, die auf der anderen Straßenseite stand. Im Flore hielt Jean-Paul Sartre im Oktober 1964 eine Pressekonferenz ab, in der er die Verleihung des Literatur-Nobelpreises an ihn ausschlug.

Jeder Künstler, der etwas auf sich hält, ist hier gewesen. Simone de Beauvoir, Jean Cocteau, Boris Vian und Romain Gary. Auch Ernest Hemingway klebt in einer Vitrine am Treppenaufgang zum oberen Stockwerk. Neben einem Foto der Schauspielerin Simone Signoret. Die Liste der Stars und Sternchen ist lang. Für Karl Lagerfeld, der um die Ecke gewohnt hat, ist es ein zweites Wohnzimmer gewesen.

Das Café de Flore kommt daher wie ein Künstler-Café in reinster Form, mit bequemen Jugendstil-Sesseln, braun gepolsterten Sitzbänken und feinen Fin de Siècle-Deckenleuchten. Die Kellner tragen weiße Schürzen und schwarze Westen, dazu eine dunkle Fliege. Alles liegt in einem angenehmen Bereich. Das Ambiente, die Speisen, die Preise, die Bedienung. Alles schön und gut, es haut einen nicht unbedingt vom Hocker.

Der Café au lait, nun ja, guter Durchschnitt. Das Gebäck und der Kuchen liegen auf dem Niveau einer tüchtigen Dorfbäckerei. Alles nicht unbedingt im Mittelmaß, zugleich aber keine Sternstunde. Speise und Trank kann also die Reputation dieser Lokalität nicht ausmachen. Es muss mehr dahinter stecken. Und so ist es. Das Café de Flore wird umweht von einem Geheimnis.

Denn dieser Schauplatz ist weit mehr als eine Örtlichkeit fürs Trinken und Essen. Es ist ebenso eine Wirkungsstätte zum in sich kehren, zum Kraft tanken, ein Ort, um sich der Freunde zu versichern. Wir betreten am Boulevard Saint-Germain Nummer 172 ein Basislager des suchenden Menschen, einen Sehnsuchtsort, um unsere Mitte und den Frieden zu finden, und die Rolle im kleinen Leben.

Café de Flore
Paris
Selbst der Gang auf die Toilette wird im Café de Flore mit Kunsthandwerk aus dem Jugendstil gefördert. Foto: W. Stock.

Irgendwie kommt einem dieses Kaffeehaus vor wie ein heiliger Ort. Wie eine Stätte, die Zuflucht gewährt, die Zuversicht und Inspiration ausstrahlt. Im Grunde ist das Café de Flore ein sakraler Tempel wie die Kirchen und Kapellen in seiner Heimat. Schutzort und notwendiger Stützpunkt in stürmischen Zeiten. Unantastbare Plätze. Viele dieser Lokalitäten in Saint-Germain-des-Prés sehen deshalb heute noch so aus wie damals.

Dieses Kaffeehaus steht – pars pro toto – für die Stadt, die es beherbergt. Das Café de Flore dient als Synonym für Paris. Doch wie so oft bei Ernest Hemingway, man  muss einen zusätzlichen Schritt wagen, denn er sagt es nicht frei heraus. Eine Bar wie diese steht für Lebensfreude und Erleuchtung. Im Grunde genommen postieren die Gaststätten sich als

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Der schönste Hemingway-Satz: Altlasten

„Hör zu, Robert, Reisen in andere Länder, das ändert gar nichts. Habe ich alles ausprobiert. Du nimmst dich ja immer mit, egal wohin du gehst.“

Ernest Hemingway:
Fiesta, 1926

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Ernest Hemingway – das Leben als leiser Kampf

Ernest Hemingway 1956
Ernest Hemingway auf dem Pazifik vor Cabo Blanco in Peru. Im April 1956. Foto: Modeste von Unruh, AI-colorized. Archiv: Dr. Stock.

Jeder Mensch kämpft einen Kampf. Diese Schlacht ist nicht greifbar und laut, sondern versteckt und dauerhaft. If you want to understand a certain kind of quiet heroism, read Hemingway. He found the extraordinary in the ordinary. Dieses Zitat stammt von Tom Hanks. Das Außergewöhnliche im Gewöhnlichen finden. So sieht der berühmte Schauspieler das stille Heldentum des hemingway’schen Helden. 

Die Hollywood-Legende liegt richtig. Tom Hanks hat die Essenz des Werkes von Hemingway verstanden. Nebenbei bemerkt: Der Mime besitzt ein Ferienhaus in Ketchum, dem Sterbeort von Ernest. Als Schauspieler dramatischer Rollen vermag er den Kern von Hemingways Helden wohl klarer zu erkennen als andere. Was nicht ganz einfach ist. Denn Papas Helden leiden, aber sie leiden still. Doch bei Hemingway kann das Schweigen lauter sein als der Radau.

Der Nobelpreisträger von 1954 ist ein Virtuose des Weglassens. Es ist wie der Blick auf den Eisberg, zwischen den Zeilen steht mehr als erzählt wird. Einerlei, ob es sich um den Boxer handelt, der seine besten Jahre hinter sich hat. Oder um den Soldaten, der den Krieg nicht aus seinem Kopf bekommt. Oder um den Stierkämpfer, der um eine Corrida bettelt. Hemingways Protagonisten suchen nach Würde in einer Welt, die für Verlierer wenig bereithält. Trotzdem muss der Held seinen letzten Kampf ausfechten. 

Seinen letzten Kampf? Ernests Leitfiguren – häufig Stierkämpfer, Jäger oder Fischer – kämpfen, um ihre Würde zu bewahren. Ihr Kampf ist leise und unsichtbar und wird zur Bewährungsprobe. Wie bei dem alten Fischer Santiago in Der alte Mann und das Meer. Seine Niederlage gegen die Haie symbolisiert nicht das Scheitern. Sondern den inneren Sieg. Stolz, Durchhaltevermögen und Hoffnung wiegen stärker als das Debakel.

Jeder Kampf in den Erzählungen des Ernest Hemingway ist weit mehr als nur eine physische Auseinandersetzung. Letztlich folgen seine Helden einer ethischen Überzeugung: Tapferkeit und Würde im Angesicht des Todes. Von den Protagonisten fordert die Beschäftigung mit der eigenen Endlichkeit große Seelenstärke und Charakterfestigkeit. Äußerlich lassen sich die inneren Konflikte nicht lösen. Es sei denn, man gibt auf. Für den bärtigen Naturburschen vom Michigan See selbstverständlich keine Option. 

In seinen Erzählungen umreißt Ernest den Konflikt, unter schwierigen Bedingungen mit Würde zu leben. Der Mann aus Chicago zeigt, dass Haltung und Mut im Kampf eine tiefere Bedeutung haben als der Sieg selbst. Am meisten beeindruckt, wie diese Helden mit einer Niederlage umgehen. Trotz der Pleite starten sie jeden Tag einen weiteren Versuch. Kein großes Wehklagen. Kein Lecken der Wunden. Ohne jede Motivation von außen.

Der alte Mann Santiago strahlt trotz seiner Niederlage eine menschliche Größe aus. Weil er sich nicht besiegt gibt und am nächsten Tag mit seinem armseligen Fischerboot wieder herausfahren wird. Und jeder Mensch, diese Botschaft will Ernest uns mit auf den Weg geben, vermag seine ureigene Würde zu wahren. Denn Siegen ist einfach. Die Niederlage hingegen verliert ihr Stigma, wenn der Verlierer mit moralischer Stärke antwortet.

Oft sind es traditionelle Werte und Ansichten, die vor dem Schlimmeren schützen. Wertvorstellungen, die Ernest nicht in den satten USA vorgefunden hat, sondern in bitterarmen Ländern wie Kuba und Spanien. Katholische Glaubenssätze wie Sünde, Buße und Vergebung erlebt er besonders während der Semana Santa in Andalusien und bei den Sanfermines im Baskenland. Insofern sind Hemingways Werte weder neu noch fremd. Dieser ungehobelte Autor hat den althergebracht Wertekanon des Abendlandes nur neu verpackt und in die heutige Zeit geschoben.

Hemingways säkulare Helden stellen sich dem Leben und dem Tod mit kühler Geradlinigkeit. Seine Protagonisten kommen

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Patrick Hemingway (1928 – 2025)

Patrick Hemingway
Ernest Hemingway auf Entenjagd mit seinen Söhnen Gregory und Patrick in Idaho im Oktober 1941. Credit Line: Ernest Hemingway Collection. John F. Kennedy Presidential Library and Museum, Boston.

Im August 1959 verfasst Ernest Hemingway auf dem pompösen Landgut La Cónsula in Málaga einen handschriftlichen Brief an seinen Sohn Patrick in Übersee. Dieses Schreiben sprüht nur so vor Glückseligkeit, der Nobelpreisträger möchte seine Welt teilen. Der bärtige Schriftsteller schwärmt von Andalusien, besonders die Region um Cádiz hat es ihm angetan. Das ist eine Gegend, die ich noch nicht gekannt habe, und sie würde Dir sehr gefallen

Patrick wird im Juni 1928 in Kansas City geboren, per Kaiserschnitt. Es wird für die schlanke Pauline Pfeiffer eine ausgesprochen schwierige Geburt, über 18 lange Stunden. Sie muss sich tagelang im Krankenhaus von den Geburtsstrapazen erholen. Einige Wochen später wird der Neugeborene in der Privatkapelle der betuchten Pfeiffer-Familie in Piggott von einem Priester katholisch getauft, die Hemingways sind nun zu dritt. Ernests erstgeborener Sohn John lebt bei seiner Mutter Hadley in Chicago.

Mit dem kleinen Patrick setzen Pauline und Ernest ihr Nomadenleben fort. Immer nur wenige Tage oder Wochen halten sie sich auf in Wyoming, in Saint Louis, in Chicago, in Massachusetts oder in Manhattan. Des Umherreisens überdrüssig, beschließen Pauline und Ernest, sesshaft zu werden. Die Familie mietet ein Haus in Key West, an der 1425 Pearl Street. 

Die Hemingways, verwöhnt von der Tropensonne und dem blauen Meer, beginnen sich schnell heimisch zu fühlen in Südflorida und wollen in Key West Wurzeln schlagen. Die Familie wohnt ab April 1931 in einem edlen Kolonialhaus an der Whitehead Street, Nummer 907, das Paulines Onkel Gustavus Adolphus Pfeiffer, der Bruder ihres Vaters, für die beiden gekauft hat. Uncle Gus finanziert dem Ehepaar die Immobilie, als verzögertes Hochzeitsgeschenk, wie er gönnerhaft anmerkt. 

Behütet und umsorgt wächst Patrick auf in Key West, damals eine Kleinstadt von 12.000 Bewohnern. Sie gilt als lebensfrohes Fleckchen mit einer geerdeten und hemdsärmeligen Bevölkerung. Nach der Scheidung von Pauline sieht Ernest die Kinder nur in den Sommerferien, welche die drei Söhne meist beim Vater auf Kuba verbringen. Auch wenn John, Patrick und Gregory bei ihren Müttern aufwachsen, bleibt das Verhältnis zum Vater innig und fürsorglich. 

Das Talent zu Schreiben wie Gott hat allerdings keiner der Söhne vom Vater geerbt. Man merkt es schnell, die Söhne versuchen erst gar nicht in die großen Fußstapfen zu treten. So geht jeder Sohn seinen eigenen Weg. Patrick studiert an der Stanford University und in Harvard Geschichte und Literatur. In der Familie wird er Mouse gerufen, weil er so ein knuffiges Mausegesicht aufziehen kann.

Nach Ernest Tod und dem seiner Witwe Mary fällt Patrick die Aufgabe zu, über den reichen Nachlass des Nobelpreisträgers zu wachen. Später wird er alleiniger Nachlassverwalter, weil er die beiden anderen Brüder – John und Gregory – überlebt. In den letzten Jahrzehnten kann keine Neuausgabe erscheinen und kein Merchandising-Artikel ersonnen werden, ohne dass Mouse seine Unterschrift unter den Vertrag setzt.

Der Name Hemingway ist Auszeichnung und Bürde zugleich. Sicherlich, der Bankdirektor grüßt freundlich, aber man hat auch Erwartungen zu erfüllen. „An ihm gemessen zu werden, ist beinahe erdrückend“, hat Patrick einmal über Ernest gesagt. Doch die Verehrung und die Hochachtung für den Vater bleiben ein Leben lang. Patrick meint, sein Vater sei für die Literatur jenes, was Einstein für die Physik gewesen sei.

Als der Schriftsteller sich in seinem Haus in Ketchum den

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Ernest Hemingway: Zum Meer gehen – vom Meer zurückkehren

Modeste von Unruh
Ernest Hemingway auf dem Meer. Vor Cabo Blanco in Peru, April 1956. Foto: Modeste von Unruh/Colorized. Archiv Dr. Stock.

Er gilt als Rabauke und Raufbold der Weltliteratur. Möglicherweise ist Ernest Hemingway dies zu Beginn seines Werdegangs auch gewesen. Doch dieser flegelhaft auftretende Kerl, er ist vom Jahrgang 1899, hat eine Entwicklung durchlaufen. Von der Kriegsfront im Ersten Weltkrieg über die Stierkämpfe in Pamplona und den Safaris in Ostafrika bis hin zum alten Mann ist es ein weiter Weg. Ebenso wie der von einem scheinfrommen Vorort von Chicago bis hin ins tiefgläubige katholische Kuba.

Möglicherweise erlebt er die Reifung vom selbstgewissen Rebellen hin zum aufrichtig Suchenden. In seinem Spätwerk – vor allem in Der alte Mann und das Meer aus dem Jahr 1952 – hat Hemingway uns Erzählungen hinterlassen, die vor religiösen Chiffren und gottesfürchtigen Metaphern nur so übersprudeln. Man muss indes sorgfältig lesen, denn der Entwicklungsprozess hin zu einem spirituellen Autor weiß der Amerikaner aus Oak Park gekonnt zu verstecken.

Da ist Santiago, der alte Mann aus Cojímar. Der schlichte Fischer kehrt zurück in das Heimatdorf, er hat seinen prächtigen Fang an die Haie verloren. Die Mühsal vieler Tage und Wochen ist umsonst gewesen. Der alte Fischer ist geschlagen, doch nicht gebrochen. Am nächsten Tag wird es ihn mit seinem schlichten Holzboot wieder auf das weite Meer ziehen. Zum Meer hin. Vom Meer heimkommen. Eine starke Metapher.

Das Meer nimmt den Menschen auf, an den meisten Tagen wirft es ihn zurück ins Leben. Niemand weiß, was der folgende Tag auf dem Meer bringen wird. Zumal selbst ein freudiger Abschluss einer Täuschung unterliegt. Über das große Ganze entscheiden andere, Fang und Rückkehr liegt nicht in den Händen des Menschen. Das Meer, was immer und wer immer auch damit gemeint sein mag, ist mächtiger.

La Mar. Umgangssprachlich nennen die meisten Fischer in Lateinamerika das Meer la Mar. Obwohl das Meer im Spanischen offiziell maskulin ist. El Mar. Auch der alte Fischer Santiago, so schreibt Ernest Hemingway in seinem Werk, dachte an die See immer an „la mar“, so nennt man sie auf Spanisch, wenn man sie liebt. Der alte Mann dachte immer an sie als etwas Weibliches, als etwas, was große Gunst gewährt oder vorenthalten kann.

Wie der Ausgangspunkt des Lebens erscheint das Meer, ebenso wie sein Endpunkt. Die Göttin der Liebe und der Schönheit – Aphrodite bei den Griechen und Venus bei den Römern – entsteigt traumhaft den Fluten. Das mit Blut und Samen vermischte Meereswasser schäumt auf und gebiert ein Lebewesen. Die schaumgeborene Göttin, die Herrscherin über Sexualität und Begierde, sichert die Fortpflanzung des Menschen.

Womit ein Pol des Lebens beschrieben wäre. Der andere Pol ist im Spanischen erstaunlicherweise feminin. La Muerte. Der Tod. Im Deutschen maskulin. Eigentlich verrät diese Konnotation die dahinter stehende Geisteshaltung. Das Mindset, wie es im modernen Sprachgebrauch heißt, verrät die Gesinnung der Hispanos. Viva la muerte, brüllen die Revolutionäre in allen Farben. Es lebe der Tod.

Am Meer geht es im Spanischen auch zu Ende. Volver al mar, klagen die Iberer altüberliefert, zum Meer zurückgehen. Und meinen damit, jetzt läuft es auf den Schlusspunkt zu. Die Philosophen sehen im Meer, das sich von den zufließenden Flüssen speist, aber nie überläuft, das Sinnbild für den Kreislauf des menschlichen Seins. Das Meer gibt und nimmt das Leben.

Das Meer ist mit einer Naturkraft ausgestattet, ohne die sich die Erde nicht drehen könnte. Es ist mächtiger als der Mensch. Und deshalb hat Hemingway zu Ende seines Lebens eine Erzählung zu Papier gebracht, in der kein

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Ernest Hemingway: Tiere töten

Ernest Hemingway
Modeste von Unruh
Lebewesen töten, die größer sind als man selbst. Angelfreund Elicio Argüelles, ein Marlin von 730 Pfund und Ernest Hemingway. Cabo Blanco, am 27. April 1956. (colorized) Photo: Modeste von Unruh.

Im Alltag ist Ernesto ganz vernarrt in seine Tiere. Auf seinem riesigen Anwesen Finca Vigía nahe bei Havanna hält der Schriftsteller ein halbes Dutzend Hunde und noch mehr Katzen. Mit Hingabe betreut der Autor sie, schützt sie, er streichelt und drückt sie ans Herz. Wie mit einem Sohn oder einer Tochter spricht er mit ihnen. Der Nobelpreisträger umsorgt die Kreaturen, als seien es Familienmitglieder. Er liebt die Tiere mit ehrlichem Gefühl. Das ist die eine Seite. Die andere Seite seiner Wirklichkeit ist barbarisch.

Ernest Hemingway jagt die Lebewesen – die Marline und Schwertfische, die Tauben und Fasane, die Antilopen, die Büffel und die Löwen, die Elefanten – er verletzt sie und er tötet sie. Es machte mir nichts aus, zu töten, ein Tier, es sollte nur sauber geschehen. Sie mussten alle sterben, und mein Beitrag in das nächtliche und saisonale Töten, das die ganze Zeit geschah, war bedeutungslos und ich hatte überhaupt kein schlechtes Gefühl dabei. Er hat sein kaltes Credo festgehalten, er macht kein Geheimnis daraus, er schreibt es in Die grünen Hügel Afrikas.

Es fasziniert den Amerikaner, wie beim Stierkampf in Spanien mit dem Tod gespielt wird, wie der bunte Torero den schwarzen Bullen neckt und vorführt, um ihn dann unter dem Gejohle der Zuschauer blutig abzuschlachten. Ernest Hemingway mag das Schauspiel, bei dem der Mensch als Todesbote auftritt, die Kollegen Dramatiker haben es allegorisch viele Jahrhunderte auf der Theaterbühne aufführen lassen. Doch Hemingways Tod tritt ohne dunkles Gewand und ohne Maske auf. Der richtige und blutige Tod ersetzt die Allegorie.

You killed him for pride and because you are a fisherman. Du tötest aus Stolz und weil du ein Fischer bist. Ernest Hemingways Romanfigur Santiago aus Der alte Mann und das Meer angelt aus Tradition. Doch Ernest Hemingway tötet nur aus pride. Wobei pride in der deutschen Übersetzung sowohl Stolz als auch Hochmut meinen kann. In der Persönlichkeit dieses Burschen vom Michigan See liegt beides nahe beieinander.

Dass er mit dem Abknallen und Abstechen der Lebewesen einen gewaltigen Fehler begeht, er spürt es schon. Das Töten stellt einen schrecklichen Frevel dar, der Mensch darf sich nicht über die Tiere erheben. Die Schöpfung besitzt ihre eigene Würde und ihre eigene Ordnung. Und der Mensch ist lediglich ein Teilstück dieser Schöpfung, nicht ihr Gebieter. Ein Mensch darf die Schöpfung nicht mutwillig antasten, über dieses Privileg verfügt nur ihr Erschaffer. 

Der Tabubruch indes lockt ihn. Lebewesen zu töten, die größer und stärker sind als man selbst. Sich als Herrscher und Gebieter aufzuspielen. Wenn ein Mensch gegen den Tod rebelliert, so wie ich gegen den Tod rebelliere, macht es ihm Freude, ein Sonderrecht der Götter für sich in Anspruch zu nehmen: die Macht, den Tod zu geben. Man muss den Satz zweimal lesen und den Sinn dahinter begreifen: Ein Mensch, der Gott sein will? Schlimmer geht es nicht.

Dieser Mann hat Grauenhaftes gesehen und erlebt. Granaten-Einschläge, einen grausamen Bürgerkrieg, Meere aus Blut und Hunderte Leichen. Den geliebten Vater hat er zu früh verloren, Clarence bringt sich selber ums Leben, im elterlichen Schlafzimmer. Möglicherweise ist dieses Trauma zu viel gewesen für Ernest. Kann es sein, dass er sich mit dem Töten der Tiere gegen Gott auflehnen will, weil er sich ungerecht behandelt fühlt? Er vermisst den Vater so sehr.

Irgendwann muss Ernesto seinen größten Löwen schießen. Der Tod des Jägers ist die Folgerichtigkeit seiner immerwährenden Gotteslästerung. Dabei gäbe es den Zauber der Evolution zu bewundern. Dem Werden des Menschen wohnt eine Faszination inne, ebenso wie seinem Verlöschen. Es läuft auf eine krankhafte Selbstüberhöhung hinaus, dieses natürliche Regelwerk von Blühen und Verblühen außer Kraft zu setzen. Es ist abscheulich und es ist enthemmend. Denn wo

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Der schönste Hemingway-Satz: Andere haben Gott

„It’s sort of what we have instead of God.“

Andere haben Gott, wir haben das.

Ernest Hemingway: 
Fiesta, 1926

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