Kaum ist Ernest Hemingway im Cabo Blanco Fishing Club angekommen, zieht der Amerikaner sein dickes Sakko aus, wirft die Krawatte in den Koffer, holt die weißen Shorts heraus, ein kurzärmeliges weites Hemd, dunkle Schlappen, packt seine Angelsachen und macht sich auf. Der Nobelpreisträger tritt aus seinem kleinen Zimmer, geht über die Veranda in Richtung Strand.
Cabo Blanco ist, neben Máncora, Punta Sal und Colán, eines der kleinen Seebäder, die sich an der Nordküste Perus wie eine Perlenkette aneinanderreihen. In dieser Gegend ist das Klima verdammt rau, die Sonne drückt, ein trockener Wind weht und das Meer zeigt sich ungebändigt. Wenn El Niño wütet, dann sucht er sich diesen spröden Landstrich vor der Wüste von Sechura aus.
Just vor Cabo Blanco fließen zwei Strömungen des pazifischen Ozeans zusammen, hier klatschen von Süden der kalte Humboldt-Strom und von Norden die warmen tropischen Gewässer Ecuadors zusammen. Eine wundersame Kapriole der Natur, die für krachende Brecher und reiche Fischgründe sorgt. Nur hier lassen sich die größten Marline dieses Erdballs fangen.
Bei Kilometer 1.137 an der Panamericana liegt Cabo Blanco, etwas versteckt und unscheinbar. Bei El Alto muss man in Richtung Westen abbiegen und die Serpentinen zur Küste hinunterfahren. In den 1950er und 1960er Jahren war das winzige Fischerdorf ein bekannter Treffpunkt der internationalen Hochsee-Angler gewesen. Heute wirkt der Ort verfallen und heruntergekommen, wie das ganze Land.
Doch wer in den guten alten Tagen nach Cabo Blanco kam, der stieg in diesem Cabo Blanco Fishing Club ab, einem exklusiven Klubhotel, das Kip Farrington und Tom Bates im Jahr 1951 in den herben Landstrich direkt an der Küste bauen ließen. Das Grundstück gehörte der Lobitos Oil Company, darauf wurde die zweistöckige Hotelanlage, ein eher schlichter Kubus-Bau, errichtet.
Verwalter war in jenen Tagen der exilierte Pole Zygmunt Plater, der zusammen mit seiner Frau den Betrieb aufrecht erhielt. Etwa 20 reiche Mitglieder, unter Präsident Enrique Pardo Heeren, leisteten sich das Hobby und hielten mit 10.000 Dollar Jahresbeitrag den exklusiven Club am laufen. Im Cabo Blanco Fishing Club fand
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