Mary Welsh ist eine kleine aparte Frau mit kurzer Blondhaar-Frisur, eine Grande Dame, elegant zu jeder Tageszeit und mit betont guten Manieren. Diese hübsche Frau in dem kurzärmeligen, karierten Hemd, die ihren Schmuck nur dezent trägt, wirkt bisweilen wie das Gegenbild zu ihrem eher großkotzig auftretenden Ehemann.
Wenn Mary ihre Wayfarer-Sonnenbrille aufsetzt, ergibt die Ausstrahlung dieser feinen Frau einen merkwürdigen Kontrast zu diesen sonnenverbrannten und harschen Gegenden, wo sich Ernest Hemingway meist herumzutreiben pflegt. Irgendwie passt sie nicht so recht in die Tropen, zu Kuba, nach Afrika, aber andererseits merkt man, sie kommt hervorragend zurecht.
Mary Welsh ist Ernest Hemingways vierte Ehefrau. Man darf sie als Glücksfall für den Schriftsteller bezeichnen. Obwohl manche, gerade einige der kubanischen Angestellten der Finca Vigía, sie als kalt, herrisch und berechnend schildern. Zu vielen aus Hemingways Freundeskreis pflegt sie ein eher distanziertes Verhältnis.
Aber andererseits, wie will man es mit einem Kerl wie Hemingway aushalten, wenn man nicht andauernd auf Hab-Acht ist? Wäre es wirklich sinnvoll, an der Seite des quirligen Bauchmenschen Ernest einen weiteren Wirbelwind zu haben?
Im März 1946 heiratet Ernest Hemingway seine Mary Welsh auf Kuba. Mary nimmt sich in der Ehe mit Ernest sehr zurück, es macht ihr nichts aus, sich im Hintergrund zu halten. Gegen den gewaltigen Schatten dieses Ernest Hemingway gibt es kein Anleuchten, die schlaue Mary weiß das. Dafür waltet und schaltet sie zu Hause, kommandiert
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