
Ich wusste, ich würde nicht getötet. Nicht in diesem Krieg.
Ernest Hemingway, 1929: In einem anderen Land.
![]()

Ich wusste, ich würde nicht getötet. Nicht in diesem Krieg.
Ernest Hemingway, 1929: In einem anderen Land.
![]()

And then along came Hemingway. What a thrill! He knew how to lay down a line. It was a joy. Words weren’t dull, words were things that could make your mind hum. If you read them and let yourself feel the magic, you could live without pain, with hope, no matter what happened to you.
Und dann kam Hemingway daher. Was für ein Nervenkitzel! Er wusste, wie man eine Zeile festzurrt. Es war eine Freude. Wörter waren nicht stumpf, Wörter waren Dinge, die deinen Verstand ins Brummen bringen konnten. Wenn du sie liest und dich in die Magie fallen lässt, kannst du ohne Schmerzen leben, mit Hoffnung, egal was mit dir passiert ist.
![]()

Ich wusste, dass mich etwas getroffen hatte, und beugte mich vor und legte eine Hand auf mein Knie. Mein Knie war nicht da. Meine Hand tastete weiter und fand das Knie unten an meinem Schienbein. Ich wischte die Hand an meinem Hemd ab, und beim Schein eines gemächlich nieder schwebenden Leuchtgeschosses besah ich mein Bein und bekam große Angst. Oh Gott, sagte ich, hol mich hier raus.
Ernest Hemingway, 1929: In einem anderen Land
![]()

![]()

My father was a poet, one of God’s spies. He always had a marvelous ear for words. They flowed through him as through a purifying filter, the distillation seeming more true and beautiful than the world itself, words simple and complicated as autumn or spring.
Mein Vater war ein Dichter, einer der Kundschafter Gottes. Er hatte immer ein wunderbares Ohr für Worte. Sie flossen durch ihn wie durch einen reinigenden Filter, das Destillat schien wahrer und schöner als die Welt selbst. Worte, einfach und vielschichtig, wie der Herbst oder der Frühling.
Gregory H. Hemingway
Papa – A Personal Memoir
![]()

![]()

Hemingway was fascinating, the pearls of words on a white page giving you an exact picture…
Jack Kerouac,
The Paris Review,
Summer 1968
Hemingway war bezaubernd. Diese Perlenkette aus Wörtern auf dem weißen Blatt Papier, die dir ein so genaues Bild ermöglichten…
Jack Kerouac,
The Paris Review,
Sommer 1968
![]()

Johann Wolfgang von Goethe – in Pantoffeln und mit einer Sonnenblende am Stirnband – und Ernest Hemingway unterhalten sich im Himmel:
Johann, weißt Du, sagte Hemingway, da unten hören sie nicht auf, auch mich zu beschuldigen. Anstatt meine Bücher zu lesen, schreiben sie Bücher über mich. Sie sagen, ich hätte meine Ehefrauen nicht geliebt. Meine Söhne vernachlässigt. Dass ich einem Kritiker eins auf Nase gegeben hätte. Dass ich ein Lügner wäre. Ich wäre nicht aufrichtig. Dass ich ein eingebildeter Lackaffe wäre. Ein Macho. Ich hätte behauptet, 230 Wunden im Krieg abbekommen zu haben, wo es in Wirklichkeit nur 210 gewesen sind. Dass ich zu viel gesoffen hätte. Ich hätte meine Mutter missachtet.
Das ist Unsterblichkeit, antwortet Goethe. Unsterblichkeit bedeutet, für alle Zeiten auf der Anklagebank zu sitzen.
aus Milan Kundera, Die Unsterblichkeit, 1990
frei übersetzt: Wolfgang Stock
![]()

![]()

![]()
Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén