Auf den Fersen von Ernest Hemingway

Kategorie: Österreich

Ernest Hemingway – ein kämpferischer Weltenbummler

Eine Doppelseite von Ernest Hemingways Reisepass. Credit Line: Ernest Hemingway Papers Collection, Museum Ernest Hemingway, Finca Vigia, San Francisco de Paula, Cuba

Von seiner Zukunft besitzt der 17-jährige Schüler eine genaue Vorstellung. My name is Ernest Miller Hemingway. I want to travel and write, verrät er 1916 in seinem Notizbuch Memoranda an der Oak Park and River Forest High School. Der hochgewachsene Jugendliche aus einem Vorort von Chicago möchte in der Welt umherreisen und schreiben. Und Ernest Hemingway wird in seinem zukünftigen Lebensjahren diesen Traum verwirklichen.

Sein amerikanischer Reisepass braucht viele Seiten für all die Ein- und Ausreisestempel dieser Welt. USA, Kuba, Bahamas, Mexiko, Peru, Frankreich, Italien, Luxemburg, Belgien, Spanien, Österreich, Schweiz, Deutschland, Belgien, Bulgarien, Türkei, Hong Kong, China, Kenia, Uganda, Tansania. Die Liste kann nicht vollständig sein.

Wir reden nicht von heute, ICE, Jumbo Jet und Lufthansa Frankfurt nach Rio de Janeiro für 650 Euro, hin und retour natürlich. Wir müssen uns schon 100 Jahre in die Welt des jungen Hemingway zurückbeamen. Ernest fängt an im Mai 1918, kurz nach der Schule, als naiver Kerl mit achtzehn Jahren. Wochenlang auf dem Ozeandampfer von den USA nach Europa. Erster Weltkrieg, Italien, Ambulanzfahrer, Schlacht an der Piave. Sechs Monate Lazarett.

Es geht munter weiter im turbulenten Leben dieses Mannes. Bürgerkrieg in Spanien, Zweiter Weltkrieg, Aufstand in China, kubanische Revolution. Dazu Krankheiten, Abstürze mit dem viersitzigen Propeller-Flugzeug. Ernest Hemingway reist gerne dahin, wo es kracht und bummert. Das wird dann kein TUI-Urlaub, all inclusive, sondern mündet in harter Arbeit. Mit hohem Risiko für Leib und Seele. Und dieser Mann kommt nicht ohne Wunden nach Hause.

Der berühmte amerikanische Autor, im Jahr 1954 verleiht man ihm den Nobelpreis für Literatur, bereist gerne die versteckten Eckchen und die stürmischen Schauplätze unseres Erdballs. Dieser scheinbar ungehobelte Bursche, der nicht nur packende Reportagen und erstklassige Romane schreiben kann, ist zugleich bereit, dafür durch die große weite Welt zu preschen. Denn ihm ist klar, ein Frosch am Boden des Brunnens sieht nur einen kleinen Ausschnitt des Himmels.

Ein weiteres unterscheidet ihn von vielen Landsleuten: Der bärtige Rabauke lässt sich auf das Fremde ein mit Haut und Haaren. Die Welt ist so voll von so vielen Dingen, dass ich sicher bin, wir sollten alle glücklich sein wie die Könige. Ernest ist dafür bekannt, dass er die

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Ärger mit Ernest Hemingways Denkmal in Schruns

Ernest Hemingway blickt von Schruns aus auf die Vorarlberger Gebirgskette, die er so liebte.
Foto: W. Stock, Juni 2019

Wir liebten Vorarlberg und wir liebten Schruns. Verzückt zeigt sich Ernest Hemingway von seinen beiden mehrmonatigen Besuchen im Montafon in den Winterurlauben 1924/25 und in 1925/26. Aber beruht diese Zuneigung auf Gegenseitigkeit? Ist der bärtige Amerikaner aus Chicago noch präsent in dem kleinen österreichischen Dorf, in den Köpfen und auch in den Herzen der Bewohner?

Die Herbergen und Gasthäuser jedenfalls halten das Gedenken an den Schriftsteller wach. Im Madlenerhaus ist eine Hemingway Ecke eingerichtet, im Löwen von Tschagguns finden sich an der Wand ebenfalls Fotos von dem Nobelpreisträger, ebenso im Posthotel Rössle in Gaschurn. Und das vis-à-vis gelegene Haus des Gastes ehrt Hemingway mit einer kleinen Dauerausstellung im ersten Stock. Ebenso lassen sich die Spuren von Ernest Hemingway im Montafoner Heimatmuseum am Kirchplatz in Schruns verfolgen.

In Schruns gibt es darüber hinaus zu beiden Ufern der Litz einen malerischen Promenadenpfad, der hier Weg der grossen Namen heißt. Auf kleinen Plaketten sind im Abstand von einigen Metern die Namen der illustren Besucher von Schruns und Tschagguns verewigt – von Herbert von Karajan über Helmut Kohl bis – natürlich – Ernest Hemingway.

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Das Hemingway Memorial in Schruns an der Silvrettastrasse, hundert Meter vom Zentrum entfernt. Foto: W. Stock, Juni 2019

Wohl das Herzstück des Gedenkens an Ernest Hemingway in Schruns: Das zwei Meter hohe Denkmal mit einer Hemingway-Büste aus Bronzeguss an der Silvrettastrasse. Das Monument befindet sich auf einem Privatgrundstück der Firmengruppe Liebherr, die auch das anliegende Löwen Hotel Montafon betreibt. Eigentlich sollte Hemingway am Kirchplatz aufgestellt werden, doch zu groß war der Widerstand einiger im Ort gegen den Amerikaner, wegen angeblicher Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg.

Dieser Ernest Hemingway sei ein Kriegsverbrecher, ein Mörder, ein Säufer zudem, jedenfalls ein Lump mit einem Hass auf Deutschland und Österreich. Die Volksseele in Schruns und Umgebung kocht hoch, zumal

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In den Bergen Österreichs startet Ernest Hemingways Karriere als Autor

Der Weg der großen Namen an der Litz in Schruns. Und Ernest Hemingway startet in der Pole Position.
Foto: W. Stock, Juni 2019

In den Wintermonaten im österreichischen Schruns findet der junge Journalist Ernest Hemingway, zu Ende 1924 noch ohne richtigen Buchverleger, genug Muße, um an seinen Erzählungen und an einigen seiner Kurzgeschichten zu feilen. Schruns war ein guter Platz zum Arbeiten. Ich kann mich nicht erinnern, welche Short Stories ich dort schrieb. Aber es waren mehrere, die alle gut ausfielen.

Der junge Journalist erhält während des Urlaubs im Montafon die ersten Absagen von Verlagen. Ernest ist niedergeschlagen und fällt in eine Depression. Seine Frau Hadley versucht, ihn wieder aufzurichten. Hadley glaubt an mich und das ist mehr als genug, um den Schmerz der Absagen zu überbrücken. Das Schreiben der Stories ist schon schwer genug gewesen, aber noch schwerer war, dass sie abgelehnt wurden. 

Doch Ernest ist kein Mann, der so schnell aufgibt. Sehr geehrter Interessent, bedauerlicherweise müssen wir Ihnen mitteilen, dass Ihre Einsendung nicht unseren verlegerischen Anforderungen entspricht. Der junge Kerl aus Chicago verfügt über ein gesundes Selbstbewusstsein und er weiß, er besitzt Talent und nun ist Beharrlichkeit gefragt. Well fuck ‚em! Ich bedaure, dass Ihr Absagebrief nicht ‚meinen‘ verlegerischen Anforderungen entspricht!

Hadley tröstet ihren Mann und spricht ihm Mut zu. Seine Stories seien einzigartig, eines Tages werde sich schon ein Verleger finden, der die Geschichten druckt, und sie würden ein großartiger Erfolg werden. Und in den Buchhandlungen würde sein Portrait hängen, Ernest mit einem Lächeln und mit einer Pfeife im Mund.

Als die Hemingways im nächsten Winter 1925/1926 wiederum in Schruns urlauben, hat sich Ernests verlegerische Situation aufgehellt. Der bekannte New Yorker Verlag Scribner’s will sein Erstlingswerk veröffentlichen. In Schruns legt der Amerikaner nun letzte Hand an das Manuskript, er hat mit dem Roman über eine Spanien-Reise Ende Juli 1925 in Valencia begonnen und ihn im September in Paris fertiggestellt. Im Winter hat er das Manuskript nach Schruns mitgenommen, um Kürzungen vorzunehmen und ihm den letzten Schliff zu verpassen.

Der Vertrag mit dem Buchverlag ist mittlerweile unter Dach und Fach und im April 1926 endlich lässt er das Manuskript seinem Lektor Max Perkins in New York zukommen. Das Werk erscheint in den USA bei Scribner’s dann im Oktober 1926 unter dem Titel The Sun Also Rises, ein Jahr später wird der Londoner Verlag Jonathan Cape die Erzählung unter dem Titel Fiesta publizieren. 

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Ernest Hemingway bleibt der wohl berühmteste Gast des Montafon. Eine Plakette an der Litz erinnert an die beiden Besuche des Nobelpreisträgers. Foto: W. Stock, Juni 2019

Über die beiden Winter in Schruns wird Ernest Hemingway gesondert in einem anderen Werk ausführlich berichten. Im letzten Kapitel von Paris – Ein Fest fürs Leben hat der Schriftsteller die beglückenden Tage im Montafon liebevoll festgehalten. Paris hat kein Ende, nennt er das Kapitel, und wenn man

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Im Montafon begeht Ernest Hemingway den schwersten Fehler seines Lebens

Im idyllischen Schruns, in den österreichischen Alpen, verpasst der Hallodri Ernest Hemingway seiner Ehe mit der patenten Hadley den Todesstoss.
Foto: W. Stock, Juni 2019

Die Jahre von 1922 bis 1925 werden zu einer erlebnisreichen Zeit für Ernest Hemingway. Er lebt in Paris, wo er in den avantgardistischen Künstlerkreisen als schreiberisches Talent auf sich aufmerksam macht. Er ist arm, aber glücklich und voller Träume. Die Liebe zu seiner Ehefrau Hadley erfüllt ihn, ebenso die Geburt des ersten Sohnes John. Und zu den Glücksmomenten gehören auch die beiden langen Winterurlaube im Montafon. Doch er selbst wird es sein, der dieses wunderbare Glück zerstört, bei seinem zweiten Aufenthalt in Schruns, er wird die Torheit bis an sein Lebensende bereuen.

Dem ersten Aufenthalt im Vorarlberg schließt sich im darauf folgenden Winter ein zweiter an. Am 11. Dezember 1925 nehmen die Hemingways vom Gare de l’Est den Nachtzug nach Österreich und fahren wiederum ins Montafon. Die dreiköpfige Familie Hemingway kommt zurück nach Schruns und quartiert sich abermals im Hotel Taube ein. Das Glück scheint aufs Neue perfekt.

Das Tal war weit und offen, sodass man viel Sonne hatte, schreibt Ernest Hemingway in Paris – Ein Fest fürs Leben. Man trifft sich in Schruns wieder als gute Freunde und sieht in vertraute Gesichter. Es werden zunächst unbeschwerte Tage für die kleine Familie, doch über dem Glück des jungen Ehepaares ziehen an Weihnachten 1925 dunkle Wolken auf. Ihr Name lautet Pauline.

Am 24. Dezember kommt die gertenschlanke Pauline Pfeiffer nach Schruns, eine gute Freundin von Hadley, die alle Fife rufen. Die 30-jährige Millionärstochter aus Piggott in Arkansas, auch sie lebt in Paris, ist eine lebenshungrige, lockere Frau, die keinem Abenteuer aus dem Weg geht. Fife wirft die Köder aus und lockt den armen Ernest, er braucht nur zuzubeißen. Dass ihr Opfer der Ehemann ihrer guten Freundin ist, scheint der flotten Pauline egal zu sein. 

Zunächst merkt die brave Hadley nichts. Sowohl im Hotel Taube als auch im Posthotel Rössle in Gaschurn weilen alle drei – nicht im selben Zimmer, so doch unter einem gemeinsamen Dach. Und es gibt den einen oder anderen, der behauptet, der von Gefühlswallungen übermannte Ernest Hemingway habe des abends gar beide Zimmer, das der Ehefrau und auch jenes der Geliebten, aufgesucht. Hadley merkt immer noch nichts.

In den nächsten Tagen gestaltet Ernest Hemingway die Dreiecksbeziehung mehr und mehr unverfroren, er ist von

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Ernest Hemingway fremdelt kein bißchen mit dem Vorarlberg

Durch Tschagguns, das direkt an Schruns grenzt, fließt das wilde Quellwasser der Ill.
Foto: W. Stock, Juni 2019

Ernest und Hadley Hemingway, das junge Ehepaar aus Paris, machen in ihrem Winterurlaub im Montafon zahlreiche Ausflüge in die Berge. Die Landstrasse hoch nach Gaschurn, wo das Skigebiet erst richtig anfängt, zum Madlenerhaus unterhalb der Bieler Höhe und auch zur Wiesbadener Hütte beim Piz Buin, der mit über 3.300 Metern höchsten Erhebung im Vorarlberg. Skilifte wie heute gibt es Mitte der 1920er Jahre noch nicht. Man muss als Tourengeher über eine robuste Kondition verfügen, um den stundenlangen kräftezehrenden Aufstieg mit schwerem Gepäck zu bewältigen.

Zum Aufstieg braucht es zudem ein gutes Wetter und vor allem ein wenig Glück, denn oft werden durch Lawinenabgang oder Gletscherbruch die Routen im Gebirge unpassierbar und es kommt vor, dass man in den Berghütten tagelang von der Außenwelt abgeschnitten bleibt. Doch nach anfänglichen Schwierigkeiten bessert sich Ernest Hemingways Kondition und er kommt wunderbar im rauen Bergwinter des Vorarlbergs zurecht.

In der örtlichen Skischule von Walther Lent nimmt der US-Amerikaner Unterricht, und der junge Ernest wird im Montafon alsbald zum begeisterten Pistenfahrer. Als es dem Frühling zuging, gab es die große Gletscherabfahrt, glatt und gerade, endlos gerade, wenn unsere Beine es durchhalten konnten. Die Knöchel aneinander gedrückt, liefen wir ganz tiefgeduckt, überließen uns der Geschwindigkeit und glitten endlos, im stillen Zischen des körnigen Pulverschnees.

Der Schriftsteller wird das Montafon mit den kleinen Gemeinden Schruns, Gaschurn und Tschagguns, mit der Silvretta und dem Gauertal in seinen späteren literarischen Welterfolgen wie Schnee auf dem Kilimandscharo und besonders in Paris – Ein Fest fürs Leben als winterliche Tourismusregion weltbekannt machen. Dabei fällt der liebevolle Tonfall, ja, dieser fast familiäre Zungenschlag auf, in dem Ernest Hemingway von seiner Gastregion in den Westalpen erzählt.

Irgendwie erscheint der Schreiber aus den fernen USA nicht wie ein distanzierter Beobachter, sondern als einer, der wie selbstverständlich

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Ernest Hemingway in Schruns

Im österreichischen Schruns steigt die dreiköpfige Familie im Hotel Taube ab, das direkt am zentralen Kirchplatz liegt. Zwei Zimmer sind dort für die Hemingways reserviert.
Foto: W. Stock, Juni 2019

Am 19. Dezember 1924 nehmen Ernest Hemingway, seine Ehefrau Hadley Richardson und der kleine Sohn John vom Gare de l’Est den Nachtzug nach Österreich, nach dem östlichen Königreich, wie Ernest sich über das Land lustig macht. Im Vorarlberg will die junge Familie einige Wochen Winterferien machen. Als junger Journalist von Mitte Zwanzig verfügt Ernest Hemingway im mondänen Paris jedoch über nur wenig Geld.

Im Dezember 1923 hat der Amerikaner seine Stelle als Korrespondent beim Toronto Star gekündigt, um sich ganz der Schriftstellerei widmen zu können. Seitdem besitzt die Familie kein regelmäßiges Einkommen, man lebt in Paris mehr schlecht als recht von einer kleinen Erbschaft Hadleys. Um in den angesagten Skiorten der Schweiz oder Frankreichs zu urlauben, reichen die Mittel jedenfalls nicht. Ernest wählt das Montafon, weil Österreich wegen der Währungsreform und der Inflation für einen Amerikaner mit Dollars in der Tasche eine spottbillige Feriendestination darstellt.

Das Montafon ist ein knapp 40 km langes Tal in Vorarlberg nahe an Liechtenstein, es grenzt im Osten an Tirol und im Südwesten an das schweizerische Graubünden. Das Montafon reicht von der Bielerhöhe bis hinunter nach Bludenz, die höchste Erhebung ist der Piz Buin im Silvretta-Massiv. Schruns, ein kleines Dorf von damals 1.700 Bewohnern, liegt in der Mitte des Tales auf 700 Metern Höhe.

In Schruns steigen die Hemingways im Posthotel Taube in der Silvrettastraße 1 ab, einem Mittelklasse-Hotel, wo sie zwei Zimmer reserviert haben. Die Taube, direkt am zentralen Kirchplatz gelegen, wird seit Jahren von der Familie Nels geführt. Ernest Hemingway, schreibt der junge Journalist seinen Namen ins Gästebuch, 4 Place de la Concorde, Paris. Darunter setzt er den Namen seiner Frau, Hadley R. Hemingway. In der dritten Zeile folgt der Sohn, John Hadley Nicanor Hemingway. „Zwei Jahre, fünf Monate“, hat die Wirtsfamilie ergänzend dahinter gesetzt.

Im Hotel Taube findet sich noch immer der Stammtisch, der auch als Hemingway Ecke mit Fotos des jungen Journalisten und seiner Familie in Schruns dient. Das Gästebuch von damals, in dem sich Ernest Hemingway verewigt hat, konnte all die Jahre unbeschadet überstehen, und wenn man den Besitzer der Taube freundlich fragt, das Haus befindet sich immer noch im Besitz der Familie Nels, dann darf man auch einen Blick darauf werfen.

Die junge Familie Hemingway wird drei Monate in den Zimmern 21 und 22 logieren, in Vollpension, für

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Hadley Richardson – die erste Ehefrau

Ein Schatten liegt schon über der Ehe: Hadley Hemingway, John Bumby Hemingway und Ernest Hemingway in Schruns, Österreich, im Jahr 1926. Credit Line: Ernest Hemingway Collection. John F. Kennedy Presidential Library and Museum, Boston.

Die erste Ehe schließt Ernest Hemingway im September 1921 mit Elizabeth Hadley Richardson, einer acht Jahre älteren pausbäckigen Rothaarigen aus St. Louis. Die herbe Hadley bewundert ihren Ernest, als Ehemann, als Vater und als Schreiber. Der Sohn John kommt im Oktober 1923 im kanadischen Toronto zur Welt. Mit Hadley reist der angehende Schriftsteller nach Paris, wo das Ehepaar im Quartier Latin eine spärliche Wohnung in der Rue du Cardinal Lemoine 74 bezieht.

Das Ehepaar hat nur wenig Geld, Ernest kein geregeltes Einkommen. Die Hemingways leben von einer kleinen Erbschaft, die Hadley einbringt. In Paris lernt der junge Amerikaner die Avantgarde der europäischen Künstler kennen. Picasso, Juan Gris, Jean Cocteau, Joan Miró. Der Journalist aus Chicago ist begeistert vom kulturellen Aufbruch der neuen Generation.

Doch Ernest, der mit seinem neuen puristischen Schreibstil durchaus für Aufsehen in Paris sorgt, findet keinen Verleger. Hadley tröstet ihren Mann und spricht ihm Mut zu. Seine Stories seien einzigartig, eines Tages würde sich schon ein Verleger finden, der die Geschichten druckt, und sie würden ein großartiger Erfolg werden. Und in den Buchhandlungen würde seine Portrait hängen, Ernest mit einem Lächeln und mit einer Pfeife im Mund.

In dem letzten Kapitel von Paris – Ein Fest fürs Leben hat der junge Schriftsteller die beglückenden Tage in Paris und in Schruns, auf Skiurlaub, liebevoll festgehalten. Paris hat kein Ende, nennt er das Kapitel, und wenn man sich in den Text fallen lässt, spürt man das unbefangene Glück, das Ernest Hemingway und Hadley und der kleine John, Bumby genannt, im Montafon erleben. Wenn man will, kann man in Hemingways Text ‚Paris‘ auch durch den Begriff

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Berglust und Hemingway

BergLust

BergLust – Das Magazin für Hochgefühle

Ein neues Magazin, und darüber freuen wir uns immer, erblickt das Licht der Medienwelt. BergLust, ein Zwei-Monatsheft für alle, die die Berge lieben.

„Gemütliche Hütten, kitzlige Felsengrate, verwunschene Waldseen, Sitzbänke mit Wahnsinnsausblick, Loipen im Winterwunderland – Orte, die einen ganz besonderen Zauber ausüben und die eine ganz persönliche Geschichte erzählen“, preist Chefredakteur Siegfried Sammet seine Zeitschrift.

Und wer darf in diesem neuen Magazin für Hochgefühle nicht fehlen? Ein bärtiger Schriftsteller aus Chicago, der seit 54 Jahren unter der Erde liegt. In den Bergen, nebenbei bemerkt.

Montafon – Langlaufen auf Hemingways Spuren. So steht es prominent auf dem Cover. Diese Spuren werden vor beinahe 100 Jahren gelegt, als der amerikanische Autor in den Vorarlberg zum Skifahren kommt.

Dass man mit einer solchen Reportage im Jahre 2015

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Karl Schranz und die Enkelin

HemingwaySchranz

Seefeld in Tirol, im September 2013
Photo by W. Stock

Dieses Tirol ist Karl Schranz-Land. Silber im Riesenslalom bei der Olympiade in Innsbruck und Seefeld im Jahr 1964, drei Mal Weltmeister. In Österreich ist dieser Karl Schranz aus Sankt Anton am Arlberg zurecht ein nationales Idol.

Beim gemütlichen Bummel durch die Fussgängerzone des herbstlichen Seefeld in Tirol fällt ein riesiges Plakat des Tourismusverbandes ins Auge. Die Prominenz aus aller Welt im Olympiadorf Seefeld. Und unter dem Schnappschuss mit dem persischen Kaisers Reza Pahlewi und Kaiserin Farah sehen wir auch Österreichs Skilegende Karl Schranz mit der Witwe von Robert Kennedy und daneben – Karl Schranz mit der „Enkelin von Ernest Hemingway“.

Die Enkelin hat übrigens auch einen Namen, sie heißt

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